Familiengeschichte

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vero97 Avatar

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Nach jahrelanger Sendepause macht sich Silvia auf in die Heimat. Zwischenzeitlich sie Mutter geworden. Doch der Vater möchte vom Kind nichts wissen und auch ihr Hausbesetzerleben in der DDR schien plötzlich unpassend. Sie schnappt sich das Auto ihres Mitbewohner und fährt. Fährt bis ins schwäbische Ildingen.
Ihre Mutter Evelyn nimmt sie tatsächlich mit offenen Armen auf. Doch vieles bleibt ungesagt. Alte Abgründe und Probleme tun sich auf und dennoch tut beiden die Gegenwart des anderen gut. Ein verarbeiten beginnt.

Ich bin beeindruckt wie bildlich mir hier die Geschichte dieser Familie geschildert wird. Das dörfliche Leben, die Ablehnung. Die Rolle der Frau und wie Evelyn gefangen zwischen dieser und die ihres Beruf ist. Vieles ist mir selbst vertraut, anderes sehr gut nachzuvollziehen. Auch wenn mir die ältere Evelyn in ihrer Art recht unfreundlich erschien, konnte ich mit der jüngeren Version von ihr mit empfinden und durch ihrer Vergangenheit erklärt sich auch ihr heutiges Verhalten. Silvia ist so ganz anders als ihre Mutter, und auch ihr Charakter gefällt mir sehr gut. Es ist schön zu lesen, wie beide Frauen sich während der Handlung weiter entwickeln und alte Wunden sich beginnen zu schließen.
Ein tolles Buch, das ich nur empfehlen kann! Es verbirgt sich zwischen den Buchrücken so viel mehr als Titel und Buchbeschreibung erahnen lassen.