Mütter und Töchter!

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flohmaus Avatar

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Silvia lebt in Berlin in einer heruntergekommenen WG. Als sie ein Kind bekommt und der Vater nichts von seiner Tochter wissen will, erinnert sie sich an ihre Mutter, die sie seit vielen Jahren nicht gesehen hat und fährt kurzentschlossen zu ihr und hofft auf eine Versöhnung.

Am Anfang war mir Silvia nicht sehr sympathisch. Sie lebt etwas außerhalb der Gesellschaft und eckt überall an, ist vor langer Zeit aus ihrem Elternhaus geflohen und hat den Kontakt abgebrochen. Aber nach und nach lerne ich sie kennen und erfahre von ihren Erlebnissen in der Kindheit und Jugend und kann sie etwas besser verstehen. Auch die Mutter ist kein Sympathieträger, sie wirkt sehr kalt und distanziert. Auch sie versteht man besser, je mehr man sie und ihre Vergangenheit kennenlernt.

Alena Schröder hat eine sehr klare, flüssig zu lesende Sprache. Sie erzählt und schildert genau bis ins Detail, so dass die Szenen lebendig werden. Dabei streut die Autorin gezielt hier einen Namen ein und dort eine Begebenheit. Und langsam enthüllt sie die Schicksale von Silvia und Evelyn.

Das ist ein Roman, der unterhält, betroffen macht, traurig, aber auch Hoffnung gibt.

Fazit: ein tolles Buch, wie schon das erste der Autorin, mit der ganzen Bandbreite an Gefühlen.