Sehr konstruierte Familiengeschichte

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teammary Avatar

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In dem Roman geht es um Evelyn und Silvia Borowski, die man zum Teil schon aus dem ersten Roman der Autorin kennt. Es ist keine klassische Fortsetzung, sondern erzählt einen anderen zeitlichen Abschnitt der Geschichte. Nun begleitet der Leser Evelyn in den 1950er Jahren und Silvia im Jahr 1989. Die beiden Handlungsstränge laufen, wie üblich, auch zusammen und ergeben ein großes Ganzes.
Die Figuren sind, wie von der Autorin gewohnt, authentisch und nahbar beschrieben und der Leser kann sie gut in ihrem Leben begleiten. Der Schreibstil liest sich dabei locker leicht und schnell. Auch die gewählten Erzählzeitpunkte finde ich gelungen. Jetzt kommt allerdings das große Aber: Meiner Meinung nach ist die Geschichte zu konstruiert. Irgendwie ist alles sehr sperrig und läuft nur mit Mühe und Not zusammen. Der große Wendepunkt ist für mich nicht schlüssig und ab dem Zeitpunkt finde ich das Erzählte unglaubwürdig und nicht mehr bedeutsam. Das Ende, also ca. die letzten zehn Seiten, ergeben in der Geschichte zwar Sinn, aber sind auch nicht zufriedenstellend und für mich eher ein schwaches Ende.
Alles in allem ist ein Familienroman mit deutlichen Schwächen. Für Fans des ersten Romans allerdings eine nette Ergänzung.