Wunderbar erzählte Familiengeschichte!

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mamijojale Avatar

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Alena Schröder hat mich schon mit ihrem Vorgängerroman ("Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid") sehr begeistert. Ihr Schreibstil lasst es zu, die Gedanken ihrer Protagonistinnen für Leser* innen zugänglich und nachvollziehbar zu machen.
In ihrem neuen Roman erzählt sie die Geschichte von Evelyn Borowski und ihrer Tochter Silvia in zwei Zeitebenen, die im letzten Teil des Buches zusammen laufen.
Evelyn ist nach dem 2. Weltkrieg heimatlos. Ihre Freundin Betty nimmt sie mit zu ihrer Familie in das kleine Dorf Idlingen. Dort verliebt sich Evelyn in Bettys Bruder. Die beiden heiraten, werden Ärzte und mit Tochter Silvia werden sie auch eine Familie.
Doch all diese Idylle macht Evelyn nicht glücklich, sie kommt nie ganz in der Mutterrolle an.
Silvias Erzählstrang beginnt 1989 in der DDR. Sie hat gerade eine kleine Tochter geboren und spürt auf einmal eine unbändige Sehnsucht nach ihrer eigenen Mutter. Mit dem Kind im Wäschekorb und einem "geliehenen" Kleinwagen macht sie sich auf den Weg zu Evelyn nach Idlingen.
Mutter und Tochter haben sich sehr lange nicht gesehen,
Es gibt Geheimnisse zu lüften, Fragen zu klären und die Beziehung zwischen Mutter und Tochter endlich zu bilden!

Alena Schröder schafft Verständnis für ihre beiden Protagonisten, macht sie mit Fehlern und Gefühlen zu nahbaren Personen, die auch in der eigenen Nachbarschaft leben könnten. Sympathisch beschreibt die Autorin das Leben auf dem Dorf und seine Bewohner, die allesamt gut durchdachte Nebencharaktere bilden!
Ein kurzweiliges Lesevergnügen über eine Mutter -Tochter Beziehung, die nicht glücklich begann, nun aber auf ein ruhiges Happy End hinsteuert!