Themen nicht unbedingt kindgerecht umgesetzt, aber schön gestaltet

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sarahleander89 Avatar

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Rezension zu Bella und die Böllersum-Bande von Karin Gothe
Das wundervolle Kinderbuch aus dem Dragonfly-Verlag lädt die Kinder (oder Erwachsene, die den Kindern vorlesen) schon durch sein Cover zum Lesen ein. Man sieht eine aufgeweckte Bande. Kinder die gemeinsam voller Freude auf einer Reifenschaukel schaukeln, ein Hund, der freudig zuschaut. Das Cover vermittelt tatsächlich dieses Dorf-Feeling, welches es in Böllersum tatsächlich geben soll. Die Farben sind lebendig und die Illustrationen liebevoll gestaltet.

Kleine wissenswerte Sidefacts sind auf jeden Fall: Das Projekt wurde mit Unterstützung der Akademie für Kindermedien entwickelt. Und das Buch wurde klimaneutral gedruckt. (Ein Thema, das man Kindern nicht früh genug nahelegen kann.
Zu Beginn erfahren wir erstmal, wer die Kinder von Böllersum sind. Hier werden die kleinen Leser*innen feststellen, dass sie vielleicht die ein oder andere Ähnlichkeit mit den Böllersüm-Kindern haben, was dann auch gleich eine gewisse Verbundenheit schafft. Was hier sehr auffällt, ist dass die Kinder aus Böllersüm nicht unbedingt nur ein Bilderbuch-Leben haben. Einige der Kinder haben in ihrem Leben schon schwerere Phasen und Erlebnisse gehabt. Und auch die Berufe der Eltern sind hier teils sehr lebensnah und teilweise ein bisschen wie aus einem Film, aber dennoch sehr realistisch. Die einzelnen Schicksale der Kinder sind sehr lebensnah. Doch sollte man hier beim Lesen lassen oder vorlesen darauf achten, ob die eigenen Kinder solche „Geschichten“ schon gut verstehen und verarbeiten können.
Das Thema Tod wird hier sehr „normal“ dargestellt. Und auch die Gefühle, die Menschen dabei haben könnten. Wobei mir bei diesem Thema in einem Kinderbuch ein wenig die Sensibilität fehlt. Ein so empfindliches Thema, sollte meiner Meinung nach für Kinder doch etwas sanfter angegangen werden.
Alles in allem ist es meiner Meinung nach kein Buch, was man als ruhige Gute Nacht Geschichte vorliest. Weil gefühlt ein „hartes“ Thema nach dem anderen kommt. Beerdigung- Gewalt auf der Beerdigung. Das mag alles sehr realitätsnah sein, aber ob so etwas dann auf eine solche Art in einem Kinderbuch vorkommen muss?
Der Schreibstil aus Sicht eines 10-jährigen Kindes lässt leider oft die Frage offen, ob ein 10-jähriges Kind so etwas tatsächlich so sagen oder schildern würde.