Identität

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v.kuhlmann_1808 Avatar

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Der erste Leseeindruck von „Belladonnas“ von Liann Zhang ist geheimnisvoll, modern und düster-glamourös. Schon der Klappentext zieht mit seiner Mischung aus Thriller, Gesellschaftsdrama und psychologischem Spiel in den Bann. Die Geschichte rund um die Zwillingsschwestern Julie und Chloe wirkt wie ein spannender Mix aus High Society-Scheinwelt, Identitätskrise und dunklem Geheimnis.

Besonders fesselnd ist die Idee, dass Julie nach dem Tod ihrer Schwester deren Identität annimmt – ein klassisches Motiv, das hier in die moderne Welt von Influencern und Social Media übertragen wird. Das verspricht nicht nur Spannung, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Schein und Sein, Macht, Gier und Selbstverlust.

Die Atmosphäre scheint elegant, aber bedrohlich – unter der glänzenden Oberfläche der Reichen und Schönen lauern offensichtlich Abgründe. Das angekündigte Ritual auf der Insel deutet auf mysteriöse oder gar unheimliche Wendungen hin, was dem Roman zusätzlich eine dunkle, fast gothicartige Spannung verleiht.

Insgesamt entsteht der Eindruck eines packenden, stylischen Thrillers, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken über Identität, Einfluss und den Preis von Schönheit und Erfolg anregt.