Gerade noch die Kurve gekriegt
Die Ausgangskonstellation des Plots sprach mich sehr an. Schließlich habe ich als frühe Leserin das "Doppelte Lottchen" von Erich Kästner verschlungen. In diesem sehr feinen Kinderbuch treffen durch Trennung der Eltern auseinander gerissene eineiige Zwillingsschwestern im Ferienlager zufällig aufeinander - und fahren danach zum jeweils anderen Wohnort und Elternteil. Und dort müssen sie beständig aufpassen, nicht "aufzufliegen", da sie sich in Temperament und Fähigkeiten durchaus unterscheiden.
So ähnlich ergeht es Julie, als sie zufällig die Möglichkeit bekommt in die Identität ihrer gerade verstorbenen Zwillingsschwester Chloe zu schlüpfen. Dass niemand Misstrauen schöpft am Anfang ist vielleicht ein bisschen unwahrscheinlich, hat mich aber zunächst nicht allzu sehr gestört. Nun heißt es erst mal mitfiebern, als "Aschenputtel" Julie aus einfachen Verhältnissen versucht, in die Fußstapfen ihrer wohlhabenden und erfolgreichen (aber toten) Influencer-Schwester mit den gut gestellten Adoptiveltern zu treten. Und dies gelingt fürs Erste erstaunlich gut.
Im Mittelteil wird es dann allerdings fast delirierend. Julie tritt mit ihren neuen Influencer-Freundinnen und der reichen Gönnerin Bella Marie ein Retreat auf einer einsamen Privatinsel an. Unheimliche Riten und gruselige Abhängigkeiten nehmen ihren Lauf. Mir war die Schilderung dieser abgefahrenen sektenähnlichen Vorgänge viel zu lang. Das Buch schien plötzlich in zwei Teile zu zerfallen. Und dieser zweite drehte durch!
Der shutdown am Ende hat mich etwas versöhnt. Das hatte wieder drive - und sollte es unrealistisch sein, dann doch auf eine energische und weltliche Art.
Es lohnt sich also, das Buch zu Ende zu lesen. Was ich bei Thrillern in der Regel schon mache. Sonst hätte ich mich in der komische Anderswelt - für deren Existenz es nicht so richtig einen Grund gibt - vermutlich ausgeklinkt.
So ähnlich ergeht es Julie, als sie zufällig die Möglichkeit bekommt in die Identität ihrer gerade verstorbenen Zwillingsschwester Chloe zu schlüpfen. Dass niemand Misstrauen schöpft am Anfang ist vielleicht ein bisschen unwahrscheinlich, hat mich aber zunächst nicht allzu sehr gestört. Nun heißt es erst mal mitfiebern, als "Aschenputtel" Julie aus einfachen Verhältnissen versucht, in die Fußstapfen ihrer wohlhabenden und erfolgreichen (aber toten) Influencer-Schwester mit den gut gestellten Adoptiveltern zu treten. Und dies gelingt fürs Erste erstaunlich gut.
Im Mittelteil wird es dann allerdings fast delirierend. Julie tritt mit ihren neuen Influencer-Freundinnen und der reichen Gönnerin Bella Marie ein Retreat auf einer einsamen Privatinsel an. Unheimliche Riten und gruselige Abhängigkeiten nehmen ihren Lauf. Mir war die Schilderung dieser abgefahrenen sektenähnlichen Vorgänge viel zu lang. Das Buch schien plötzlich in zwei Teile zu zerfallen. Und dieser zweite drehte durch!
Der shutdown am Ende hat mich etwas versöhnt. Das hatte wieder drive - und sollte es unrealistisch sein, dann doch auf eine energische und weltliche Art.
Es lohnt sich also, das Buch zu Ende zu lesen. Was ich bei Thrillern in der Regel schon mache. Sonst hätte ich mich in der komische Anderswelt - für deren Existenz es nicht so richtig einen Grund gibt - vermutlich ausgeklinkt.