Klischees, Übertreibungen, Vorurteile
Der Thriller hat einen modernen, prägnanten Titel und ein ästhetisches, frisches Cover sowie eine Kurzbeschreibung, die mein Interesse geweckt haben. Der Sprachstil ist locker, etwas frech, jugendlich und lässt sich zügig lesen. Inhaltlich wurde ich allerdings enttäuscht und meine Erwartungen an das Buch gar nicht erfüllt. Die Beschreibung der Influencerinnen und ihre Arbeitsweise war oberflächlich, voller Klischees, hinzu kommen noch Vorurteile gegenüber Menschen unterschiedlicher Kulturen. Der Identitätstausch von Julie und Chloe wirkt unrealistisch und der Kult um die Belladonnas überzogen und wiederum klischeehaft. Gesteigert wird dies erst noch durch die Urlaubsreise der Belladonnas, die zu einer Sekten-Kult-Orgie nach der anderen, sowie der Verherrlichung der Anführerin, sodass das Genre für mich nicht mehr zu einem Thriller passt. Am Ende wird dann wiederum in eine andere Richtung geswitcht und alles gelingt ganz easy und wie geplant, Täuschen und Tarnen und wieder Beginn von Anfang an. Ich hätte mir eine authentischere Sichtweise über die Beschäftigung der Influencerinnen gewünscht und finde es auch nicht schön, dass alle als oberflächliche Frauen mit unnötigen Aktionen und als Dummchen dargestellt werden. Die gesamte Geschichte ist überladen von Klischees, Übertreibungen und Vorurteilen. Schade, aus den inhaltlichen Ansätzen hätte man mehr machen können, vor allem, in Bezug auf einen Thriller.