Ein vielschichtiges Sachbuch!
Mit „Berauscht der Sinne beraubt“ (390 Seiten) legt Racha Kirakosian eine fundierte Studie über Ekstase vor – ein Phänomen, das von religiöser Verzückung über Schmerz bis hin zu kollektiven Rauschzuständen reicht. Die Autorin betrachtet die historische Entwicklung ekstatischer Erfahrungen und verbindet Religionsgeschichte, Medizin und Kulturwissenschaft zu einer vielschichtigen Analyse.
Kirakosian zeigt, dass Ekstase nicht immer nur eine spirituelle Erfahrung war, sondern oft auch politisch und gesellschaftlich instrumentalisiert wurde. Besonders aufschlussreich sind ihre Ausführungen zur Ambivalenz ekstatischer Zustände: Während sie im Mittelalter als Zeichen göttlicher Gnade galten, wurden sie zugleich zur Stigmatisierung – insbesondere von Frauen – genutzt.
Das Buch zeichnet die Entwicklung ekstatischer Zustände von der Antike bis zur Gegenwart nach. Kirakosian thematisiert Heiligenvisionen, Hexenverfolgungen, mystische Verzückung und moderne Phänomene wie Technokultur und Massenveranstaltungen. Dabei gelingt es ihr, historische Beispiele mit heutigen Erfahrungen zu verknüpfen und Ekstase als zeitloses Element menschlicher Kultur sichtbar zu machen.
Obwohl das Buch sprachlich zugänglich bleibt, sind manche Passagen – etwa zur Mystikgeschichte oder zu medizinischen Theorien – meines Erachtens etwas detailliert. Eine etwas straffere Darstellung hätte an einigen Stellen die Lesbarkeit erhöht. Fachkundige Leser:innen profitieren jedoch von der analytischen Tiefe und der interdisziplinären Perspektive.
Insgesamt legt Kirakosian mit „Berauscht der Sinne beraubt“ eine eindrucksvolle Studie vor. Trotz gelegentlicher Längen bleibt das Buch eine wertvolle Lektüre für alle, die sich wissenschaftlich mit Ekstase befassen möchten. Es zeigt, dass Ekstase weit mehr ist als bloßer Rausch – sie ist eine komplexe, historische und kulturelle Konstante.
Kirakosian zeigt, dass Ekstase nicht immer nur eine spirituelle Erfahrung war, sondern oft auch politisch und gesellschaftlich instrumentalisiert wurde. Besonders aufschlussreich sind ihre Ausführungen zur Ambivalenz ekstatischer Zustände: Während sie im Mittelalter als Zeichen göttlicher Gnade galten, wurden sie zugleich zur Stigmatisierung – insbesondere von Frauen – genutzt.
Das Buch zeichnet die Entwicklung ekstatischer Zustände von der Antike bis zur Gegenwart nach. Kirakosian thematisiert Heiligenvisionen, Hexenverfolgungen, mystische Verzückung und moderne Phänomene wie Technokultur und Massenveranstaltungen. Dabei gelingt es ihr, historische Beispiele mit heutigen Erfahrungen zu verknüpfen und Ekstase als zeitloses Element menschlicher Kultur sichtbar zu machen.
Obwohl das Buch sprachlich zugänglich bleibt, sind manche Passagen – etwa zur Mystikgeschichte oder zu medizinischen Theorien – meines Erachtens etwas detailliert. Eine etwas straffere Darstellung hätte an einigen Stellen die Lesbarkeit erhöht. Fachkundige Leser:innen profitieren jedoch von der analytischen Tiefe und der interdisziplinären Perspektive.
Insgesamt legt Kirakosian mit „Berauscht der Sinne beraubt“ eine eindrucksvolle Studie vor. Trotz gelegentlicher Längen bleibt das Buch eine wertvolle Lektüre für alle, die sich wissenschaftlich mit Ekstase befassen möchten. Es zeigt, dass Ekstase weit mehr ist als bloßer Rausch – sie ist eine komplexe, historische und kulturelle Konstante.