Abenteuer ohne Alkohol?

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nele2505 Avatar

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"Als ich aufwachte, hatte ich immer noch mein Silvesterkleid an." So lautet der erste Satz des Buchs nach dem Vorwort, und ich fühle mich gleich an diesen einen Morgen erinnert, der Tag nach meinem 35. Geburtstag, als ich ebenfalls in meinem schicksten Kleid im Bett aufwachte und zum x-ten Mal schwor: Nie wieder Alkohol!

Ich trinke oft monatelang gar nichts. Aber WENN ich trinke, zu besonderen Anlässen, dann artet es gern mal aus. Man sollte meinen, dass man das mit Ende 30 im Griff haben sollte. Abends denke ich "Ach, ein-zwei Gläser gehen", nach ein-zwei Gläsern denke ich "Ach, du bist gar nicht betrunken" und schon ist es vorbei mit der Vernunft. Und am nächsten Tag leide ich.

Insofern habe ich schon häufiger mit dem Gedanken gespielt, einfach komplett abstinent zu leben. Aber der Gedanke an spaßige Party-Abende, an das Gefühl, etwas gemeinsam zu ERLEBEN, an diesen besonderen Rausch, den eben nur Alkohol zu bieten hat - das hinter mir zu lassen, den Schritt habe ich bislang nicht gewagt. Nun ein Buch, welches mir verspricht, dieses einmal auszuloten, darüber überhaupt zu sprechen, wie es ist? Das klingt perfekt für mich!

Zu Beginn habe ich mich in dem Buch durchaus wiedererkannt, aber irgendwie war es doch alles für mich eine Nummer drüber. Die kurzen Geschichten waren mal mehr, mal weniger interessant. Die Perspektive zweier Frauen, die zwischendurch wechselte, war dementsprechend auch mal mehr und mal weniger zutreffend, was ja auch ok ist. Nicht jede Story ist für jede Leserin die richtige, schätze ich. Es gibt aber einige Anregungen, wie man OHNE Alkohol trotzdem noch Abenteuer und Spaß im Leben hat - da kann ich es verschmerzen, dass ein Teil des Buchs nicht so für mich geschrieben war. Insbesondere auf die Rezepte am Ende hätte ich gut verzichten können. Da wirkte es etwas so, als habe das Buch noch dringend etwas länger sein müssen...

Als Denkanstoß und zum Reinlesen empfehle ich das Buch - am Stück lesen wollte ich es aber nicht.