Bergbau und Liebe

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lymon Avatar

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„Bergleuchten“ heißt dieser historische Roman, der über die Ereignisse rund um den Tunnelbau des Gotthardtunnels berichtet, das Ganze eingebettet in eine Liebesgeschichte um die fiktive Tochter Helene des Fuhrhalters Herger. Sehr anschaulich werden die unterschiedlichen Einstellungen der Bewohner Göschenens zu diesem Großbauprojekt geschildert, die von konträren Motiven geleitet sind: Angst um den eigenen beruflichen Niedergang, Hoffnung auf zukünftige Erleichterungen, aber vor allem auch der persönliche Profit. Profitiert haben viele an diesem Unternehmen, vor allem durch die Beherbergung der billigen italienischen Arbeiter, die als die großen Verlierer in dieser Gleichung dastehen. Denn ihre Arbeits- und Lebensbedingungen waren brutal, wie dieser Roman sehr eindrücklich schildert. Über die Liebesgeschichte zwischen Helene und Piero bekommt der Leser hierzu gute Einblicke. Dennoch fand ich die eigentliche Liebesgeschichte wesentlich weniger überzeugend als die Darstellung der historischen Ereignisse.