Interessante spannende Geschichte

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streifi Avatar

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Göschenen ist ein kleines Dorf auf der Schweizer Seite des Gotthards. Hier lebt Helene mit ihren Eltern, der Vater ist Fuhrhalter und sie unterstützt ihn dabei. Als dann ein Tunnel gebaut werden soll, ist das Dorf gespalten. Die Fuhrhalter werden durch den Tunnel arbeitslos, was tun also.

Helenes Vater beschließt die Aufträge zu nutzen und sich das Geschäft nicht entgehen zu lassen, die Zukunft wird schon zeigen was danach kommt und verhindern kann er den Bau eh nicht. So transportiert er Materialien und nimmt einen der Arbeiter bei sich auf.

Piero ist Mineur und manchmal ein wenig aufsässig. Er lässt sich die schlechten Arbeitsbedingungen nicht immer gefallen und macht auch mal den Mund auf. Als er dann Helene näher kommt stellt sich die Frage, ob es eine Zukunft für die beiden geben kann.

Karin Seemayer schildert in ihrem Buch nicht nur den Bau des Tunnels. Die Veränderung von Göschenen ist auch ein großes Thema. Was macht es mit einem Dorf, wenn plötzlich hunderte Fremde dort leben, die in diesem Fall ja auch aus Italien kamen und eine eigene Kultur mitgebracht haben.

Wir erleben so die acht Jahre, die der Bau des Tunnels gedauert hat hautnah mit. Die Arbeitsbedingungen sind mehr als schlecht, Der Umgang mit dem damals neuen Dynamit führt zu mehreren Unfällen. Es gibt immer wieder Tote, durch Explosionen, Einbrüche und auch Krankheiten. Göschenen wächst, es ziehen viele Arbeiter mit ihren Familien zu, Geschäfte, Wirtshäuser und Hotels werden gebaut. Und es kommt zu Spannungen zwischen den Einheimischen und den Zugewanderten.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Ich hatte Göschenen bildlich vor Augen und konnte mich gut in die Charaktere einfühlen. Die Mischung aus Liebesgeschichte und dem Tunnelbau fand ich gut ausgewogen und passend, da sich hier auch die Vorurteile und die gesellschaftlichen Hürden gezeigt haben.

Die Geschichte lies sich gut lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Ich kann das Buch daher nur empfehlen, vor allem auch, weil es mal einen Teil der Geschichte zeigt, über den noch nicht so viel geschrieben wurde.