Besserland

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Das herrlich nostalgische Cover macht sehr ansprechend deutlich, worum es in diesem Roman geht. Alexandra Friedmann, die Autorin aus Gomel/Weißrussland, lebt nach einem kängeren Studienaufenthalt in Paris, nun in Berlin. Der sehr autobiografisch geprägte Roman skizziert ihre eigene Familiengeschichte nach. Edik, im Hauptberuf nicht Hausmann, in der Realität allerdings schon, versucht sich mit wenig Aufwand und viel Bauernschläue durch das Netz des sowjetischen Systems zu zwängen. Seine Frau Lena verkörpert den selbstlosen Typ, der sich mit Eifer und Sachverstand seiner Arbeit widmet. Die Perestroika verspricht zunächst eine Besserstellung der Familie, erweist sich aber sehr schnell als Trugschluss. Ediks Selbstständigkeit scheitert und erstmal geraten die Pläne zum Auswandern in den Vordergrund. Amerika ist das Ziel der jüdischen Familie. Vorbild sind Verwandte, die diesen amerikanischen Traum bereits leben. Dass es schlussendlich nicht so weit wird, sondern der Familienclan in Deutschland landet und sich in das bundesrepublikanische System einlebt, wird mit viel Witz, einem genauen Blick auf die Akteure und herrlichen Sprachbildern erzählt.