In den Westen zum Besten

Die politischen Zeichen stehen auf Umbruch, doch davon merken die Familien in Russland zunächst wenig. Mit allerlei mehr oder weniger legal durchgeführten Arbeiten versucht man, das System zu nutzen. Dass Arbeiten dann gar nicht, oder nur zum Teil durchgeführt werden, gehört zum Alltag. Langsam macht sich dazu auch ncoh ein Schlagwort breit: Perestroika. Die Chance zu einem neuen Anfang. Die Unternehmensgründungen werden kurioser, immer noch wird viel geschmiert und geschummelt. Doch der freie Wettbewerb zwingt zum Überlebenskampf, einfach nur für den Staat arbeiten, ist nicht mehr. Es macht sich eine Unrihe breit, die so manchen ins Ausland treibt. Und auch unsere Familie wird von der Idee gepackt. Amerika, Besserland...der Traum. Also wird alles in Bewegung gesetzt, was möglich ist. Beziehungen werden genutzt, man kennt einen, der einen kennt. So wird alles beschafft, was man braucht, Papiere, Tickets, Geld. Dass auch dabei Betrüger an der Idee verdienen, ist klar. Da wird teurer Familienschmuck auch schon mal weit unter Wert verkauft. Was soll man denn machen? Amerika lockt. Der Tag des Abschieds rückt näher, Verabschiedungen werden ausgesprochen und dann beginnt die Reise. Durch mehrere Stationen läuft der Weg, kurze Unterbringung in Deutschland. Hmm...Deutschland? Warum denn nicht? Und so endet die Reise nach Amerika in Deutschland, Sprachbarrieren müssen überwunden werden, sogar die Regierenden werden direkt angeschrieben. Und so langsam wird die neue Heimat tatsächlich zu einem Besserland.
Witzig, ohne krotesk zu wirken, kommt der Roman da her. Kurzweilig geschrieben, wird so manches Klischee bestätigt. Und trotz aller Hindernisse schafft es die Familie in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen. Das Buch handelt von Hoffnung, Menschlichkeit, Miteinander und dem Glaube, dass es irgendwo eine neue Heimat geben muss. Ein Wohlfühlbuch, dass die Realität vielleicht das eine oder andere Mal etwas beschönigt, aber auch zeigt, dass man seinen Traum auch mit Hindernissen leben kann.