Auf der Suche nach dem eigenen Platz

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jori1020 Avatar

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Nach „Okaye Tage“ ist meine Neugier auf Jenny Mustards zweiten Roman groß – und schon die Leseprobe bestätigt: Auch dieses Buch verspricht, ein eindringliches Leseerlebnis zu werden.

Was mich sofort beeindruckt hat, ist die klare, schnörkellose Sprache der Autorin. Sie schreibt mit einer Zurückhaltung, die gerade deshalb so viel Wirkung entfaltet. Zwischen WG-Küche, Vorlesungssaal und langen Spaziergängen zeichnet sie das Innenleben ihrer Protagonistin Sickan nach – leise, aber intensiv.

Besonders gelungen finde ich, wie es Mustard gelingt, die kleinen, alltäglichen Momente zu nutzen, um große Fragen spürbar zu machen: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin?

Sickans Suche nach Zugehörigkeit, nach einem Ort, an dem sie endlich sie selbst sein darf, ist so feinfühlig und nachvollziehbar erzählt, dass man sich schnell in ihren Gedanken wiederfindet.

Die Figuren wirken bisher authentisch, die nordisch-kühle Atmosphäre ist spürbar, ohne kalt zu sein – im Gegenteil: Zwischen den Zeilen schwingt viel Gefühl mit.

Diese Leseprobe macht definitiv Lust auf mehr. Ich freue mich sehr auf den vollständigen Roman.