Zwischen Heimat und Neubeginn: Coming-of-Age in Jenny Mustards "Beste Zeiten"

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aschaeff Avatar

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"Beste Zeiten" ist der zweite Roman der schwedischen, in London lebenden Autorin Jenny Mustard, auf den ich voller Vorfreude gewartet habe.

Im Mittelpunkt steht die 21-jährige Sickan, die ihre von Mobbing geprägte Kindheit in der schwedischen Provinz hinter sich lässt, um in Stockholm ein Studium zu beginnen – und damit zugleich ein neues Leben.

Es handelt sich um einen modernen Coming-of-Age-Roman, der sprachlich und stilistisch überzeugend umgesetzt ist. Besonders gefallen hat mir das Stockholmer Setting sowie die Tatsache, dass Mustard es gelungen ist, dass die Geschichte zu keinem Zeitpunkt ins Kitschige oder Triviale abgleitet. Dazu passend gibt es auch kein Happy End im klassischen Sinne, wobei das Ende trotzdem versöhnlich ist, was mir persönlich gut gefallen hat.

Alles in allem ist "Beste Zeiten" ein solider Coming-of-Age-Roman, der die Themen Erwachsenwerden, Streben nach Zugehörigkeit, Freundschaft und Identitätsentwicklung feinfühlig behandelt, bei mir persönlich trotzdem jedoch leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen konnte.