Großstadtfeeling und leise Zweifel

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emma.im.chaos Avatar

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Das Cover von Beste Zeiten ist schlicht und wirkt träumerisch, aber gerade das passt gut zur Geschichte. Es lenkt nicht ab, sondern lässt Raum für die Gedanken, die das Buch auslöst.
Die Themen Identität, Freundschaft, Liebe und Selbstfindung sind sehr authentisch dargestellt. Sickan ist keine perfekte Figur – sie zweifelt, stolpert, wächst langsam. Genau das macht sie so glaubwürdig und man kann sich mit ihr besser identifizieren als mit anderen Hauptfiguren in Romanen übers Erwachsenwerden, weil sie unsicher ist und einige Schwierigkeiten hat. Beim Lesen fühlt man sich eher verstanden als unter Druck gesetzt. Auch die Nebenfiguren wirken echt und interessant. Besonders schön fand ich diese kleinen Momente, welche ein warmes, lebendiges Ambiente schaffen, das einen beim Lesen richtig mitnimmt.
Der Schreibstil ist direkt, ehrlich und leicht zu lesen. Auch wenn die Geschichte an einigen Stellen eher ruhig ist, verliert sie meiner Meinung nach nie an Tiefe. Die Übersetzung von Lisa Kögeböhn lässt dabei viel vom schwedischen Originalgefühl spüren.

Beste Zeiten ist ein ruhiger, gefühlvoller Roman über das Erwachsenwerden, der besonders durch seine Ehrlichkeit und die authentische Stimmung überzeugt. Wer sich für Geschichten über Neuanfänge, persönliche Entwicklung und das Leben in einer Großstadt interessiert, sollte dieses Buch lesen. Ideal für alle, die sich an ihre eigenen Umbrüche erinnern – oder gerade selbst mittendrin stecken.