Jenny Mustard fängt die Zwanziger ein
        Ein leiser, aber eindringlicher Coming-of-Age-Roman, der die Suche nach Identität und Zugehörigkeit in den Mittelpunkt stellt. Wir begleiten Siv, die sich Sickan nennt, durch ihr Leben in Stockholm – zwischen Freundschaften, ersten Lieben und dem Ringen mit der eigenen Vergangenheit. Mustards Sprache ist präzise, atmosphärisch und voller feiner Beobachtungen. Besonders gelungen fand ich die dichte Stimmung, die Großstadt-Einsamkeit und jugendliche Sehnsucht zugleich spürbar macht. Manche Passagen wirken sprunghaft, was die Orientierung erschwert, doch es passt gut zur inneren Zerrissenheit der Protagonistin. Insgesamt ein nachhallendes, authentisches Buch über das Erwachsenwerden, das mich oft berührt und zum Nachdenken gebracht hat. Ein Roman, der lange nachklingt und dem Alltag eine besondere Melancholie verleiht.
      
    