zarter coming of age roman
Wir begleiten Sickan in einem Alltag, der gleichzeitig unspektakulär und emotional extrem aufgeladen ist: Uni, Partys, Gespräche in Küchen, Begegnungen, die nachhallen. Dazwischen prasseln Erinnerungen aus der Kindheit auf sie ein – nicht als dramatischer Twist, sondern wie etwas, das ständig mitläuft und alles färbt. Diese Angst vor Ablehnung sitzt so tief, dass jede neue Beziehung, jede Einladung, jedes „Komm doch mit“ sich anfühlt wie eine Prüfung. Und dann werden die zwischenmenschlichen Beziehungen komplexer: Sickan steht nicht nur zwischen Hanna und Abbe, sondern auch zwischen dem Wunsch nach Zugehörigkeit und dem Bedürfnis nach Selbstschutz. Es gibt Momente, in denen man beim Lesen fast körperlich spürt, wie sie sich zusammenzieht, wie sie sich selbst klein macht, um nicht zu stören – und wie sehr sie sich gleichzeitig danach sehnt, einfach selbstverständlich da sein zu dürfen. Am Ende bleibt das Gefühl, dass „Beste Zeiten“ nicht nur eine Geschichte über das Erwachsenwerden erzählt, sondern leise und treffend daran erinnert, wie mutig es ist, sich selbst nicht zu verlieren, während man versucht, irgendwo dazuzugehören.