Auf der Suche nach einer Hülle

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wortteufel Avatar

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Sprache, Ton und Atmosphäre haben mich sofort erreicht – klug beobachtet, pointiert und beunruhigend nah. Die Geschichte wirkt wie ein Spiegelkabinett weiblicher Selbstinszenierung, toxischer Sehnsucht und sozialer Maskenspiele. Ich lese das nicht zur Entspannung, sondern mit einem leisen Druck im Brustkorb – und genau deshalb interessiert es mich.

Ich mag das Spiel mit Identität, die doppelte Perspektive und wie sich Delias Bedürfnis nach Zugehörigkeit mit Anouks kühler Selbstinszenierung reibt. Der Text tut nicht so, als gäbe es einfache Antworten. Auch wenn er sich an der Oberfläche glatt anfühlt – darunter brodelt es.

Ich glaube, das würde mich länger beschäftigen. Nicht, weil ich mich wohlfühle in der Geschichte, sondern weil sie das Gegenteil davon tut: Sie triggert, kratzt, fragt. Und weil sie dabei sprachlich präzise und gleichzeitig atmosphärisch dicht bleibt.

Würde ich weiterlesen? Ja. Nicht unbedingt sofort, aber mit einem Stift in der Hand.