Schöner Schein, dunkler Kern – Der Sog von Bestie
Bestie beginnt nicht wie ein klassischer Roman, sondern wie ein vibrierendes, gegenwärtiges Lebensgefühl, das sich auf eine neue Identität projiziert. Die Protagonistin Delia – oder vielmehr: Lilly – gibt sich selbst neu, formt sich um, experimentiert mit Wirklichkeiten wie mit Instagram-Filtern. Was anfangs wie eine harmlose Wohnungssuche scheint, entpuppt sich schnell als raffinierte psychologische Studie über Projektion, Sehnsucht, Ambition – und Selbsttäuschung.
Joana June schreibt mit einer bestechenden Mischung aus analytischer Kühle und emotionaler Wucht. Die Sprache ist scharf, elegant und extrem zeitgenössisch – durchzogen von Social-Media-Referenzen, Identitätssplittern und einer unbestimmten Dunkelheit unter der Oberfläche des durchgestylten Lebens. Man spürt von Beginn an: Hier ist etwas nicht so, wie es scheint.
Besonders fesselnd ist die Dynamik zwischen Lilly und Anouk – eine Beziehung zwischen Begehren und Berechnung, zwischen Spiegelung und stillem Wettbewerb. Beide Frauen sind Performances ihrer selbst. Und man ahnt: Diese Konstellation wird eskalieren.
Ich will weiterlesen, weil ich spüren möchte, wie sehr Lilly sich in ihrer eigenen Lüge verliert. Weil ich wissen muss, was mit Marla passiert ist. Und weil ich dieses bedrückend glänzende Gefühl nicht abschütteln kann, dass unter der glatten Oberfläche von Latte-Art und Interior Design etwas Gefährliches lauert.
Joana June schreibt mit einer bestechenden Mischung aus analytischer Kühle und emotionaler Wucht. Die Sprache ist scharf, elegant und extrem zeitgenössisch – durchzogen von Social-Media-Referenzen, Identitätssplittern und einer unbestimmten Dunkelheit unter der Oberfläche des durchgestylten Lebens. Man spürt von Beginn an: Hier ist etwas nicht so, wie es scheint.
Besonders fesselnd ist die Dynamik zwischen Lilly und Anouk – eine Beziehung zwischen Begehren und Berechnung, zwischen Spiegelung und stillem Wettbewerb. Beide Frauen sind Performances ihrer selbst. Und man ahnt: Diese Konstellation wird eskalieren.
Ich will weiterlesen, weil ich spüren möchte, wie sehr Lilly sich in ihrer eigenen Lüge verliert. Weil ich wissen muss, was mit Marla passiert ist. Und weil ich dieses bedrückend glänzende Gefühl nicht abschütteln kann, dass unter der glatten Oberfläche von Latte-Art und Interior Design etwas Gefährliches lauert.