BEstie oder BestIE?
Der Debütroman von Joana June lässt mich zwiegespalten zurück. Anfang und Ende haben mich gefesselt, der Mittelteil hatte für mich Längen. Sehr gut gewählt fand ich die Darstellung der Handlung durch die beiden Protagonistinnen Anouk und Delia/Lilly. Mit ihren Namen sind jeweils auch die Kapitel überschrieben, die aus ihrer Sicht geschildert sind. Im Endeeffekt handelt es sich also um eine Ich-Erzählung aus zwei unterschiedlichen Perspektiven.
Delia/Lilly tritt in Anouks Leben, indem sie als Mitbewohnerin bei ihr einzieht. Es ist sofort klar, dass sie viel hinter sich lassen möchte. Viele Details liefert die Autorin dabei nicht, sie beschränkt sich auf Andeutungen. Andeutungen über Lillys familiäre Situation, über Exfreunde und über berufliche Probleme. Auch Anouk ist nicht die glückliche Influencerin, die sie auf ihren Social Media Kanälen zeigt. Soweit so gut, ist dem Leser sehr schnell klar, dass hier zwei Personen aufeinander stoßen, die hin- und hergerissen sind zwischen ihren eigenen Zielen und dem, was man als „Anstand“ in Freundschaften bezeichnet. Beide Frauen suchen ihren eigenen Vorteil in der frisch entstehenden Beziehung/Partnerschaft/Freundschaft der beiden WG – Bewohnerinnen.
Eine Beziehung, die auf Oberflächlichkeiten und Lügen basiert, das kann nicht gut gehen. Der Anfang des Buches las sich wie ein Thriller. Leider ließ diese Spannung sehr schnell nach. Dennoch hat mich die Handlung so gefesselt, dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen durchlesen habe. Lange habe ich gebraucht, um zu verstehen, dass der Titel Bestie auf zwei Arten gelesen werden kann. Vielleicht bin ich schon zu alt, aber zuerst dachte ich nur an das Wort Bestie, gemeint als Bedrohung, und habe mich gefragt, von wem der beiden die Bedrohung wohl ausgehen würde. Erst beim weiteren Lesen, als die Handlung auf Best Friends, also Besties, kam, fiel es mir wie Schuppen von den Augen… Im Nachhinein ein genialer Schachzug, finde ich!
Ich habe mich lange Zeit schwergetan, die Perspektive von Anouk einzunehmen. Wahrscheinlich, weil das Buch aus der Perspektive von Delia/Lilly begann und die Leserin zuerst viel mehr über sie als über Anouk erfährt. In Anouks Kapiteln musste ich mich immer wieder zwingen, bewusst daran zu denken, dass ICH die Perspektive von Anouk meint. Das hat sich gegen Ende des Buches komplett gewandelt. Ich habe Anouk ins Herz geschlossen und wünsche ihr genau so wie Delia einfach alles Gute auf ihrem Lebensweg.
Ein Wort noch zu den anderen Charakteren des Buches: diese blieben für mich seltsam oberflächlich. Teilweise hatte ich Schwierigkeiten, sie mir überhaupt vorzustellen (nur von Jamal habe ich ein konkretes Bild) und sie nicht zu verwechseln (die Freundinnen von Anouk). Hier hätte ich mir mehr Details und mehr Tiefgang von der Autorin gewünscht. Teilweise habe ich auch mit dem Schreibstil der Autorin gehadert. Immer wieder bin ich über den Satzbau gestolpert. Aber insgesamt war es dennoch ein Lesegenuss und für mich ein sehr interessanter Einblick in eine neue Generation Autorinnen und in den mir bisher völlig neuen Influencerinnen Bereich.
Das Cover finde ich gut gewählt. Der Druck des Titels und des Autorennamens wirken sehr wertig, und das Buch hat sich insgesamt sehr gut angefühlt beim Lesen in der Hand!
Delia/Lilly tritt in Anouks Leben, indem sie als Mitbewohnerin bei ihr einzieht. Es ist sofort klar, dass sie viel hinter sich lassen möchte. Viele Details liefert die Autorin dabei nicht, sie beschränkt sich auf Andeutungen. Andeutungen über Lillys familiäre Situation, über Exfreunde und über berufliche Probleme. Auch Anouk ist nicht die glückliche Influencerin, die sie auf ihren Social Media Kanälen zeigt. Soweit so gut, ist dem Leser sehr schnell klar, dass hier zwei Personen aufeinander stoßen, die hin- und hergerissen sind zwischen ihren eigenen Zielen und dem, was man als „Anstand“ in Freundschaften bezeichnet. Beide Frauen suchen ihren eigenen Vorteil in der frisch entstehenden Beziehung/Partnerschaft/Freundschaft der beiden WG – Bewohnerinnen.
Eine Beziehung, die auf Oberflächlichkeiten und Lügen basiert, das kann nicht gut gehen. Der Anfang des Buches las sich wie ein Thriller. Leider ließ diese Spannung sehr schnell nach. Dennoch hat mich die Handlung so gefesselt, dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen durchlesen habe. Lange habe ich gebraucht, um zu verstehen, dass der Titel Bestie auf zwei Arten gelesen werden kann. Vielleicht bin ich schon zu alt, aber zuerst dachte ich nur an das Wort Bestie, gemeint als Bedrohung, und habe mich gefragt, von wem der beiden die Bedrohung wohl ausgehen würde. Erst beim weiteren Lesen, als die Handlung auf Best Friends, also Besties, kam, fiel es mir wie Schuppen von den Augen… Im Nachhinein ein genialer Schachzug, finde ich!
Ich habe mich lange Zeit schwergetan, die Perspektive von Anouk einzunehmen. Wahrscheinlich, weil das Buch aus der Perspektive von Delia/Lilly begann und die Leserin zuerst viel mehr über sie als über Anouk erfährt. In Anouks Kapiteln musste ich mich immer wieder zwingen, bewusst daran zu denken, dass ICH die Perspektive von Anouk meint. Das hat sich gegen Ende des Buches komplett gewandelt. Ich habe Anouk ins Herz geschlossen und wünsche ihr genau so wie Delia einfach alles Gute auf ihrem Lebensweg.
Ein Wort noch zu den anderen Charakteren des Buches: diese blieben für mich seltsam oberflächlich. Teilweise hatte ich Schwierigkeiten, sie mir überhaupt vorzustellen (nur von Jamal habe ich ein konkretes Bild) und sie nicht zu verwechseln (die Freundinnen von Anouk). Hier hätte ich mir mehr Details und mehr Tiefgang von der Autorin gewünscht. Teilweise habe ich auch mit dem Schreibstil der Autorin gehadert. Immer wieder bin ich über den Satzbau gestolpert. Aber insgesamt war es dennoch ein Lesegenuss und für mich ein sehr interessanter Einblick in eine neue Generation Autorinnen und in den mir bisher völlig neuen Influencerinnen Bereich.
Das Cover finde ich gut gewählt. Der Druck des Titels und des Autorennamens wirken sehr wertig, und das Buch hat sich insgesamt sehr gut angefühlt beim Lesen in der Hand!