Bestie oder Bestie?

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hundeliebhaberin Avatar

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Delia wittert ihre Chance, mit der bekannten Influencerin Anouk in Kontakt zu kommen, als diese eine neue Mitbewohnerin sucht. Sie wittert die perfekte Chance auf einen Neuanfang, gibt sich als Lilly aus und baut ein Lügenkonstrukt auf, das nur darauf wartet, einzustürzen. Während Lilly sich als selbstbewusste Bühnenautorin ausgibt, ist Anouk daran gelegen, Lilly für ihren Nutzen einspannen zu können, weshalb eine Eskalation quasi vorprogrammiert ist.

Mir gefällt, in welchem Setting Joana June eine Geschichte über Freund*innenschaft, Selbstinszenierung, Erfolg und Selbstverwirklichung geschaffen hat. Bereits im Klappentext und nach den ersten Kapiteln ist klar, dass sich Lilly und Anouk nicht auf eine produktive und fruchtbare Freund*innenschaft berufen können, sondern dass es hakt und eine ungesunde Dynamik entstehen wird.
Die Figuren sind authentisch und anschaulich gestaltet. Auch die Entwicklungen fand ich plausibel und die Darstellungen von Social Media und der Selbstinszenierung nachvollziehbar.
Für mich ein abwechslungsreiches Buch, das so viele aktuelle Themen anreißt und auf dessen Ende ich hingefiebert habe.