Freundschaft im Mittelpunkt eines besonderen Debüts
Mit Bestie legt Joana June ein Debüt vor, das mich von Anfang bis Ende fesseln konnte und mich noch lange nach der letzten Seite beschäftigt hat. Schon auf den ersten Seiten spürt man, dass hier jemand schreibt, der Sprache nicht nur als Werkzeug, sondern als künstlerisches Ausdrucksmittel begreift. Der Schreibstil ist atmosphärisch dicht, voller Bilder, die sich im Kopf verankern, ohne jemals überladen zu wirken. Es gelingt der Autorin, Stimmungen einzufangen, die die Handlung weit über das Geschehen hinaustragen und das Lesen zu einem intensiven Erlebnis machen.
Die beiden Hauptfiguren sind dabei das Herzstück des Romans. Sie sind vielschichtig gezeichnet, keineswegs eindimensional und tragen eine gewisse Ambivalenz in sich, die sie so interessant macht. Gerade diese Ambivalenz sorgt dafür, dass man ihnen als Lesende*r sehr nahekommt, auch wenn man nicht jede ihrer Entscheidungen teilt. Es entsteht ein Spannungsfeld, das die Geschichte lebendig und unvorhersehbar macht.
Ergänzt werden die Protagonisten von einer Vielzahl an Nebenfiguren. Auf den ersten Blick sind es erstaunlich viele, doch gerade das verleiht der Handlung Tiefe und Breite. Jede dieser Figuren hat ihre Aufgabe, ihre kleine oder größere Bedeutung, sodass sie in Erinnerung bleiben und nicht wie bloße Statisten wirken. Das ist eine große Stärke des Buches: Nebenhandlungen, Begegnungen und Dialoge tragen dazu bei, die Welt, in der die Geschichte spielt, glaubwürdig und komplex erscheinen zu lassen.
Das Setting in Hamburg war für mich ein echtes Highlight. Es ist spürbar, dass die Autorin die Stadt kennt und liebt. Hamburg wird nicht nur als Hintergrund genutzt, sondern fast schon selbst zu einer Figur. Die Schauplätze sind atmosphärisch geschildert, von urbanen Straßen bis zu verborgenen Winkeln, und tragen entscheidend dazu bei, dass sich die Geschichte verankert und echt anfühlt. Für mich ist Hamburg immer wieder ein spannender literarischer Schauplatz – und Bestie reiht sich hier würdig ein.
Auch die Themen, die im Buch behandelt werden, haben mich sehr beeindruckt. Ohne zu viel zu verraten, kann man sagen: Es geht um mehr als nur eine Handlung, vielmehr werden Fragen aufgeworfen, die tiefer reichen und zum Nachdenken anregen. Manche Szenen sind mir genau deshalb stark im Gedächtnis geblieben. Sie berühren sowohl emotional als auch gedanklich und wirken lange nach.
Besonders stark fand ich den Beginn des Romans. Er ist geheimnisvoll, lässt alle Türen offen und gibt keinerlei Hinweise darauf, wohin die Reise geht. Genau dadurch entsteht eine besondere Spannung – theoretisch hätte sich Bestie in jedes Genre entwickeln können.
Natürlich gab es auch Momente, in denen ich nicht sofort alles deuten konnte. Manche Symbole – wie zum Beispiel der Hund auf der Straße – haben sich mir beim ersten Lesen noch nicht vollständig erschlossen. Aber gerade das macht den Reiz des Buches aus: Es lädt dazu ein, es mehrmals zu lesen, Schichten freizulegen und beim zweiten oder dritten Mal noch mehr zu entdecken. Das ist etwas, das für mich große Literatur auszeichnet – wenn ein Text auch nach der ersten Lektüre noch Fragen stellt und weitere Antworten bereithält.
Alles in allem ist Bestie ein aufregendes und bemerkenswertes Debüt, das zeigt, welches Potenzial in Joana June steckt. Sprachlich stark, thematisch vielschichtig und atmosphärisch dicht – ein Buch, das seine Leser*innen fordert, begeistert und nicht mehr so schnell loslässt. Ich bin sehr gespannt, welche Geschichten wir in Zukunft noch von der Autorin erwarten dürfen, und freue mich schon jetzt auf weitere Werke aus ihrer Feder.
Die beiden Hauptfiguren sind dabei das Herzstück des Romans. Sie sind vielschichtig gezeichnet, keineswegs eindimensional und tragen eine gewisse Ambivalenz in sich, die sie so interessant macht. Gerade diese Ambivalenz sorgt dafür, dass man ihnen als Lesende*r sehr nahekommt, auch wenn man nicht jede ihrer Entscheidungen teilt. Es entsteht ein Spannungsfeld, das die Geschichte lebendig und unvorhersehbar macht.
Ergänzt werden die Protagonisten von einer Vielzahl an Nebenfiguren. Auf den ersten Blick sind es erstaunlich viele, doch gerade das verleiht der Handlung Tiefe und Breite. Jede dieser Figuren hat ihre Aufgabe, ihre kleine oder größere Bedeutung, sodass sie in Erinnerung bleiben und nicht wie bloße Statisten wirken. Das ist eine große Stärke des Buches: Nebenhandlungen, Begegnungen und Dialoge tragen dazu bei, die Welt, in der die Geschichte spielt, glaubwürdig und komplex erscheinen zu lassen.
Das Setting in Hamburg war für mich ein echtes Highlight. Es ist spürbar, dass die Autorin die Stadt kennt und liebt. Hamburg wird nicht nur als Hintergrund genutzt, sondern fast schon selbst zu einer Figur. Die Schauplätze sind atmosphärisch geschildert, von urbanen Straßen bis zu verborgenen Winkeln, und tragen entscheidend dazu bei, dass sich die Geschichte verankert und echt anfühlt. Für mich ist Hamburg immer wieder ein spannender literarischer Schauplatz – und Bestie reiht sich hier würdig ein.
Auch die Themen, die im Buch behandelt werden, haben mich sehr beeindruckt. Ohne zu viel zu verraten, kann man sagen: Es geht um mehr als nur eine Handlung, vielmehr werden Fragen aufgeworfen, die tiefer reichen und zum Nachdenken anregen. Manche Szenen sind mir genau deshalb stark im Gedächtnis geblieben. Sie berühren sowohl emotional als auch gedanklich und wirken lange nach.
Besonders stark fand ich den Beginn des Romans. Er ist geheimnisvoll, lässt alle Türen offen und gibt keinerlei Hinweise darauf, wohin die Reise geht. Genau dadurch entsteht eine besondere Spannung – theoretisch hätte sich Bestie in jedes Genre entwickeln können.
Natürlich gab es auch Momente, in denen ich nicht sofort alles deuten konnte. Manche Symbole – wie zum Beispiel der Hund auf der Straße – haben sich mir beim ersten Lesen noch nicht vollständig erschlossen. Aber gerade das macht den Reiz des Buches aus: Es lädt dazu ein, es mehrmals zu lesen, Schichten freizulegen und beim zweiten oder dritten Mal noch mehr zu entdecken. Das ist etwas, das für mich große Literatur auszeichnet – wenn ein Text auch nach der ersten Lektüre noch Fragen stellt und weitere Antworten bereithält.
Alles in allem ist Bestie ein aufregendes und bemerkenswertes Debüt, das zeigt, welches Potenzial in Joana June steckt. Sprachlich stark, thematisch vielschichtig und atmosphärisch dicht – ein Buch, das seine Leser*innen fordert, begeistert und nicht mehr so schnell loslässt. Ich bin sehr gespannt, welche Geschichten wir in Zukunft noch von der Autorin erwarten dürfen, und freue mich schon jetzt auf weitere Werke aus ihrer Feder.