Identität, Illusion und Instagram
„Ich weiß schon jetzt nicht mehr, wer ich ohne Social Media wäre. Jedenfalls wäre ich niemand, dem ich ein Like geben würde. Ich wäre nicht Lilly.“ Mit diesem Zitat trifft Joana June direkt ins Herz der Thematik ihres Romans: die Macht von Social Media über unser Selbst- und Fremdbild und die oft unsichtbaren Fäden aus Vergleichen, Neid und Selbstoptimierung, die unser Leben lenken.
In Bestie begleiten wir Delia, Mitte 20, die nach einem gescheiterten Jurastudium einen radikalen Neuanfang wagt. Unter dem Namen Lilly zieht sie nach Hamburg in die WG der bekannten Instagrammerin Anouk – einer Frau, die für sie das Ideal verkörpert, das sie selbst gerne wäre. Doch um Anouks Anerkennung zu gewinnen, erschafft Delia eine Identität, die mehr aus Inszenierung als aus Wahrheit besteht. Doch bald wird klar: Auch Anouk ist weit entfernt von Perfektion. Hinter ihrer glänzenden Online-Fassade verbirgt sich Unsicherheit, Manipulation und der ebenso ständige Wunsch, anderen zu gefallen.
Die Geschichte wechselt zwischen den Ich-Perspektiven von Lilly und Anouk, sodass man tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelten eintauchen kann. Dieser Perspektivwechsel macht es leicht, die Motive beider Figuren zu verstehen, auch wenn ich mich während des Lesens öfter darauf besinnen musste, aus welcher Perspektive ich denn gerade lese.
Einige stilistische Elemente bzw. Handlungen gegen Ende, wie das „Interlude“, haben mich zunächst irritiert, manches wurde inhaltlich nicht ganz aufgelöst. Aber vielleicht war genau das beabsichtigt, um den bröckelnden Realitätsbezug und die Zuspitzung der Situation zu unterstreichen.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und war von Anfang an gespannt darauf, welches Ende Delias Lügen um ihre Identität nehmen.
Die Geschichte von Delia und Anouk ist dabei ein Spiegel unserer Zeit: Wie sehr lassen wir uns von anderen beeinflussen und über Social Media definieren? Und was passiert, wenn wir selbst zur Hauptfigur unserer eigenen Inszenierung werden?
Ich freue mich jetzt schon auf weitere Werke von Joana June und gebe „Bestie“ eine klare Leseempfehlung.
In Bestie begleiten wir Delia, Mitte 20, die nach einem gescheiterten Jurastudium einen radikalen Neuanfang wagt. Unter dem Namen Lilly zieht sie nach Hamburg in die WG der bekannten Instagrammerin Anouk – einer Frau, die für sie das Ideal verkörpert, das sie selbst gerne wäre. Doch um Anouks Anerkennung zu gewinnen, erschafft Delia eine Identität, die mehr aus Inszenierung als aus Wahrheit besteht. Doch bald wird klar: Auch Anouk ist weit entfernt von Perfektion. Hinter ihrer glänzenden Online-Fassade verbirgt sich Unsicherheit, Manipulation und der ebenso ständige Wunsch, anderen zu gefallen.
Die Geschichte wechselt zwischen den Ich-Perspektiven von Lilly und Anouk, sodass man tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelten eintauchen kann. Dieser Perspektivwechsel macht es leicht, die Motive beider Figuren zu verstehen, auch wenn ich mich während des Lesens öfter darauf besinnen musste, aus welcher Perspektive ich denn gerade lese.
Einige stilistische Elemente bzw. Handlungen gegen Ende, wie das „Interlude“, haben mich zunächst irritiert, manches wurde inhaltlich nicht ganz aufgelöst. Aber vielleicht war genau das beabsichtigt, um den bröckelnden Realitätsbezug und die Zuspitzung der Situation zu unterstreichen.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und war von Anfang an gespannt darauf, welches Ende Delias Lügen um ihre Identität nehmen.
Die Geschichte von Delia und Anouk ist dabei ein Spiegel unserer Zeit: Wie sehr lassen wir uns von anderen beeinflussen und über Social Media definieren? Und was passiert, wenn wir selbst zur Hauptfigur unserer eigenen Inszenierung werden?
Ich freue mich jetzt schon auf weitere Werke von Joana June und gebe „Bestie“ eine klare Leseempfehlung.