Oberflächlich

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beachflower Avatar

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„Bestie“ ist der Debütroman von Joana June.
Delia ist auf der Suche nach einem WG Zimmer, welches sie bei Influencerin Anouk findet. Unter falschem Namen und ein paar weiteren Lügen zieht sie in die Wohnung ein.

Ich wollte das Buch lesen, weil ich gespannt darauf war, was es mit der Doppeldeutigkeit des Titels auf sich hat. Beste Freundin oder Monster?
Auf dem Cover befindet sich ein Gemälde des Künstlers Mark Tennant, die beiden Frauen wirken sehr aktuell und damit passt es gut zum Inhalt des Buches. Ein Blick auf die weiteren Gemälde des Künstlers lohnt sich sehr.
Der Schreibstil war flüssig und angenehm zu verfolgen.

Leider kann ich zum Inhalt nicht so viel positives sagen. Es wirkt fast so als würden viele Themen eingebracht werden nur um sie „abhaken“ zu können, deshalb bleibt alles irgendwie sehr oberflächlich. Die Charaktere schienen realistisch zu sein, hätten aber auch mehr Tiefe vertragen können. Besonders von Delias Vergangenheit hätte ich gerne mehr erfahren. Sympathisch war mir niemand, was aber wohl so gewollt war.
Während des Lesens bin ich immer wieder abgeschweift, weil mich einfach nicht interessiert hat was im Leben von Anouk und Delia passiert. Alles war so oberflächlich und „fake“, dass ich einfach nicht mit ihnen mitfühlen konnte. Ich fand es eher traurig sich immer mit anderen vergleichen zu müssen und keinem wirklich vertrauen zu können.
Manche Stellen waren sehr misogyn auf das äußerliche von anderen Frauen bezogen z.B. in der Art von „Sie hat sehr ausgeprägte Nasolabialfalten, das hätte ich mir schon längst unterspritzen lassen“.

„Bestie“ war definitiv nichts für mich. Für Leute, die sich für das Influencer Leben interessieren ist es vielleicht eher etwas.