Tiefgründiges Debüt über Freundschaft und Verrat
Was passiert, wenn man mit einer neuen Identität in eine WG einzieht und sich immer weiter in ein Netz aus Lügen verstrickt? Genau das macht Delia, als sie ein neues Leben in Hamburg als Lilly beginnt und gleichzeitig ihre Vergangenheit ausradiert. Dabei nutzt sie ihre Mitbewohnerin Anouk opportunistisch für ihre beruflichen und persönlichen Zwecke. Schnell entsteht eine Freundschaft, die auf gegenseitiger Ausnutzung beruht.
Die Handlung bleibt jederzeit spannend. Der Leser fragt sich kontinuierlich, wann die Masken endlich fallen und alle Lügen aufgedeckt werden. Insbesondere im letzten Viertel gewinnt die Handlung nochmal an Intensität und Dramatik.
Der Roman greift tiefgründige Konstrukte auf: Es geht um die Sehnsucht, jemand Anderes sein zu wollen, um Selbstfindung, um Obsession, um Einsamkeit, aber auch um Vertrauen. Kann man sein vergangenes Ich einfach begraben, oder holt einem die Vergangenheit nicht irgendwann ein? Wer bin ich, wer will Ich sein und aus welchen Motiven?
Die Charakterentwicklung, welche im Roman eine zentrale Rolle einnimmt, ist der Autorin äusserst gut gelungen. Die beiden Protagonistinnen sind alles andere als perfekt. Durch die wechselnden Sichtweisen taucht der Leser in die Gefühlswelt beider Frauen ein. Ihre Konflikte sind zwar spezifisch, dennoch konnte ich mich in vielen Situationen wiederfinden (wenn man den Kern der Konflikte betrachtet). Beide Figuren durchlaufen eine Transformation, sobald sie sich ihren Ängsten und Lügen stellen. Diese psychologische Auseinandersetzung verleiht der Geschichte eine aussergewöhnliche Tiefe.
Auch der Schreibstil hat mich vollkommen umgehauen. Joana wählt jedes einzelne Wort mit Bedacht und drückt sich in einer wunderschönen poetischen Sprache aus. Es gibt gegen Ende des Buches einige Szenen, welche einen experimentellen Charakter haben und eher untypisch für einen Roman sind. Diese ergeben in Anbetracht der Handlung aber vollkommen Sinn und machen das Buch zu etwas Einzigartigem. Zudem ist der Text voller symbolischer Elemente, welche immer wieder aufgegriffen werden. Diese stark ausgeprägte Symbolik lädt an vielen Stellen zu einer Analyse bzw. philosophischen Interpretation ein. Nach der Lektüre gewinnt der auf den ersten Blick schlicht wirkende Titel „Bestie“ eine ganz neue (und tiefe) Bedeutung. Ich habe viele Sätze markiert, da die Sprache meine Erwartungen deutlich übertroffen hat!
Kurzes Fazit: Das ist kein Buch, welches man schnell auslesen sollte, sondern eines, das man auf einer sprachlichen sowie stilistischen Ebene zeitlich auskostet. Dieser Roman ist für jeden Leser geeignet, der sich auf ein besonderes und stilistisch geniales Buch einlassen will.
Die Handlung bleibt jederzeit spannend. Der Leser fragt sich kontinuierlich, wann die Masken endlich fallen und alle Lügen aufgedeckt werden. Insbesondere im letzten Viertel gewinnt die Handlung nochmal an Intensität und Dramatik.
Der Roman greift tiefgründige Konstrukte auf: Es geht um die Sehnsucht, jemand Anderes sein zu wollen, um Selbstfindung, um Obsession, um Einsamkeit, aber auch um Vertrauen. Kann man sein vergangenes Ich einfach begraben, oder holt einem die Vergangenheit nicht irgendwann ein? Wer bin ich, wer will Ich sein und aus welchen Motiven?
Die Charakterentwicklung, welche im Roman eine zentrale Rolle einnimmt, ist der Autorin äusserst gut gelungen. Die beiden Protagonistinnen sind alles andere als perfekt. Durch die wechselnden Sichtweisen taucht der Leser in die Gefühlswelt beider Frauen ein. Ihre Konflikte sind zwar spezifisch, dennoch konnte ich mich in vielen Situationen wiederfinden (wenn man den Kern der Konflikte betrachtet). Beide Figuren durchlaufen eine Transformation, sobald sie sich ihren Ängsten und Lügen stellen. Diese psychologische Auseinandersetzung verleiht der Geschichte eine aussergewöhnliche Tiefe.
Auch der Schreibstil hat mich vollkommen umgehauen. Joana wählt jedes einzelne Wort mit Bedacht und drückt sich in einer wunderschönen poetischen Sprache aus. Es gibt gegen Ende des Buches einige Szenen, welche einen experimentellen Charakter haben und eher untypisch für einen Roman sind. Diese ergeben in Anbetracht der Handlung aber vollkommen Sinn und machen das Buch zu etwas Einzigartigem. Zudem ist der Text voller symbolischer Elemente, welche immer wieder aufgegriffen werden. Diese stark ausgeprägte Symbolik lädt an vielen Stellen zu einer Analyse bzw. philosophischen Interpretation ein. Nach der Lektüre gewinnt der auf den ersten Blick schlicht wirkende Titel „Bestie“ eine ganz neue (und tiefe) Bedeutung. Ich habe viele Sätze markiert, da die Sprache meine Erwartungen deutlich übertroffen hat!
Kurzes Fazit: Das ist kein Buch, welches man schnell auslesen sollte, sondern eines, das man auf einer sprachlichen sowie stilistischen Ebene zeitlich auskostet. Dieser Roman ist für jeden Leser geeignet, der sich auf ein besonderes und stilistisch geniales Buch einlassen will.