Außergewöhnlicher Kriminalroman, der hinter die Fassaden blickt

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Inhalt:
Josef Frey, Martin Schanninger und Matthias Hinterkammer, der Smokey, der Schani und der Moni. Drei Freunde seit Jugendtagen, bis der Schani eines Morgens tot in einer Baugrube gefunden wird. Der Smokey, ehemaliger Mordermittler, stellt daraufhin auf eigene Faust Ermittlungen an.

Dabei lässt er ihr Leben nochmal Revue passieren, ein Leben in dem sich die drei ganz unterschiedlich entwickelt haben. Ein Kommissar, ein Wirt und ein nun toter Immobilienunternehmer, dem es an Feinden offenbar nicht gemangelt hat. Umso mehr der Smokey hinter die Fassade seiner Freunde, ihrer Geschäfte und der Münchner Schickeria schaut, stellt sich ihm die Frage, ob sie sich eigentlich wirklich gekannt haben.

Meinung:
Ein außergewöhnlicher Roman, in dem der zu lösende Kriminalfall nur die Fassade einer Geschichte darstellt. Hinter ihr geht es um Menschen und ihre Beziehungen, um die Schattenseiten einer Stadt, um das Streben nach Macht und Geld, aber auch um Ehrlichkeit und Menschlichkeit.

Tanja Weber ist mit diesem Buch ein Stück großartiger Literatur gelungen. Sprach- und bildgewaltig transportiert sie die Atmosphäre zu ihren Lesern und erreicht bei diesen mit feinem Gespür und ganz viel Aussage zwischen den Zeilen nicht nur das Herz, sondern regt auch zum Nachdenken an.

Kein Buch, dass man als leichte Unterhaltung zwischendurch taugt, aber eines, auf das man sich einlassen sollte, das mich in seinen Bann gezogen und bewegt hat und das mir ganz sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Fazit:
Ein Highlight in meinem Bücherregal, und ein Vorbild für das, was man mit Sprache bewegen und transportieren kann. Hut ab!