Der Schani, der Moni und der Smokey

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adelheid von buch Avatar

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Die Geschichte ist in München im Corona-Jahr 2020 angesiedelt. Sie dreht sich um drei alte Freunde in den Sechzigern. Einer von ihnen, der Schani, wird tot in einer Baugrube aufgefunden. Der Smokey ist ein schon seit einigen Jahren pensionierter Mordermittler, der in dieser Sache eigene Ermittlungen dazu anstellt, weil er natürlich persönlich daran interessiert ist, herauszufinden, was mit seinem Freund passiert ist. Der Moni mit seiner Eck-Kneipe ist immer wieder ein Anlaufpunkt, um zur Ruhe zu kommen.
Toll finde ich, wie die Rückblenden zu anderen wichtigen Zeitpunkten eingestrickt sind. So wird erkennbar, wie die einstigen Jungs zu erwachsenen Männern wurden und wie sie durch Ereignisse in ihren Leben geformt, verbogen, verletzt und letztendlich zu dem wurden, was sie jetzt sind.
Der Sprachstil und damit auch die Denke ist durch und durch bayrisch. Das hat mir beim Lesen großen Spaß gemacht.
Die eindringliche Bezeichnung auf der Titelseite, dass es sich um einen Kriminalroman handelt, erschien mir zunächst etwas übertrieben, auch wenn es um einen Todesfall geht, der genauerer Untersuchung bedarf. Im Verlaufe der Handlung wird jedoch klar, dass ganz andere kriminelle Umstände gemeint sind. Vor dem Hintergrund der angespannten Immobiliensituatiion in München geht es um Bestechung, Intrigen und andere Macht- und Geldspielchen, bei denen die Täter unerkannt bzw. unbehelligt bleiben, weil das System diese Art von Handlungen begünstigt. Diejenigen, die sich nicht hundertprozentig darin einfügen und skrupellos genug sein können, können daran zerbrechen.
Es ist ein tolles Buch, ein klares Zeitdokument und ein spannender Krimi.