Die dunklen Seiten des Immobilienbooms

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München im Kriminalroman, das ist in erster Linie Friedrich Ani, vielleicht noch Peter Probst und Inge Löhnig. Ansonsten wird es schnell dünn, die Regionalliteratur boomt zwar (etwa das Mangfalltal mit Andreas Föhr oder Garmisch-Partenkirchen mit Jörg Maurer), aber echte Landeshauptstadtkrimis waren bislang dünn gesät. Tanja Weber legt nun mit "Betongold" einen Krimi vor, der die nicht so bestrickenden Seiten Münchens offenlegt. Nachdem sie zuletzt zwei Krimis um den Postboten Stifter schrieb, der zunächst in "Sommersaat" in Postdam ermittelte, ehe er in "Oberland" dann in den Süden der Republik fand, stellt sie nun Josef Frey alias Smokey in den Mittelpunkt ihres Krimis. Dieser stellt Ermittlungen an, nachdem ein alter Freund tot in einer Baugrube aufgefunden wurde. Seine Spurensuche konfrontiert ihn mit den dunklen Seiten des Baubooms, steigenden Grundstückspreisen und Mieten. Tanja Weber legt in diesem Krimi ihren Finger in die Wunden und zeigt, dass Wohnen schon längst teilweise zu einem Luxus geworden ist, den sich nicht alle mehr leisten können und der tödliche Konsequenzen haben kann. Ein Krimi, der im Konzert der oben genannten Autor*innen durchaus mitspielen kann!