Freunde

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lisaliestgern Avatar

Von

Als ehemalige Münchnerin wollte ich das Buch unbedingt lesen. Es hat mir dann auch riesigen Spaß gemacht. Weniger wegen der Beschreibungen von München. Tanja Weber zeigt uns selten so idyllische Plätze wie den Englischen Garten oder den Viktualienmarkt. Man schaut viel öfter mit dem Smokey etwa auf die Tegernseer Landstraße und den Matratzendiscounter.
Ich fand das Buch einfach unheimlich witzig und gleichzeitig traurig.
Von Jugend an sind der Smokey, der Schani und der Moni miteinander befreundet. Der Schani ging ins Baugewerbe und wurde reich durch zwielichtige Geschäfte. Der Smokey ging nach dem Olympiaattentat zur Polizei. Und den Moni zog es erstmal in die weite Welt hinaus. Nun sind die drei Mitte 60, und der Schani liegt tot in einer Baugrube. Der Smokey, zwar schon in Pension, ermittelt. Gleichzeitig denkt er zurück, wie es mit ihrer Freundschaft über die vergangenen Jahrzehnte so lief.
Ich konnte mich sehr gut in Smokeys Gedanken hineinversetzen. Die Schreibweise ist locker, als würde die Autorin einem im Biergarten gegenübersitzen und einfach drauflos erzählen. Das Buch fand ich witzig wegen der schrägen Charaktere, die mich noch länger begleiten werden, und mancher absurden Unterhaltung und Situation. Und traurig fand ich es, weil man das Altwerden der drei Freunde und ihre Verluste im Leben verfolgt. Die Auflösung des Mordes ist auch traurig, man fühlt sich nicht etwa erleichtert.
Ich gebe dem Buch fünf Sterne!