Nicht die stärkste McFarlane, leider …

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Nach einer längeren „Abstinenz“ bei diesem Genre haben es einige Autorinnen geschaft, mich „zu kriegen“, Mhaire McFarlane gehört dazu. Der Herbst naht, die perfekte Zeit für ein Wochenende auf dem Sofa, oder?

„Between Us – Die große Liebe kennt viele Geheimnisse“ geht es um die Lehrerin Roisin und den Drehbuchautor Joe, die schon länger ein Paar sind. Als sie sich mit Freunden Joes neuen Serienstart ansehen, stellt sich heraus, dass Joe dafür sehr private Details aus Roisins Leben verwendet hat. Damit bestätigt er ihr ohnehin ungutes Gefühl zu ihrer Beziehung: Sie haben sich seit Joes immer größerem Erfolg auseinandergelebt und wie viel kann sie aus der Serie noch über ihr gemeinsames Leben schließen? Ist Joe ehrlich, hat er sie betrogen? Fragen über Fragen, auf die sie sich Antworten von ihrem Freund Matt erhofft …

Das Grundthema ist mit dieser kurzen Schilderung wohl schon gesetzt: Vertrauen, Verrat, Ehrlichkeit in Beziehungen, Einfluss von Erfolg auf Beziehungen – Stabilität von (vermeintlich) Sicherem. Dass die Geschichte in weiten Teilen vorhersehbar ist, mache ich ihr bzw. ihrer Autorin nicht zum Vorwurf, das ist so in diesem Genre. Davon erwarte ich mir kurzweilige Unterhaltung, Ablenkung vom Alltag, (Wort-)Witz und ein Stückweit vielleicht auch ein bisschen Denkanregung (aber sehr wohldosiert!) – und da war McFarlane schon mal besser. Vielleicht lag es daran, dass Roisin als Lehrerin und Joe als Drehbuchautor mir zu stereotyp waren; vielleicht daran, dass McFarlane „poltriger/überdrehter“ wird als in ihren ersten Werken (um noch etwas Neues zu liefern?); vielleicht ist die Geschichte einfach zu lang – ich weiß es nicht und es ist im Grunde auch egal. Denn Fakt ist: Die Geschichte liefert weitgehend nette Unterhaltung, hat aber auch Längen, es fehlt der „Funke“, den McFarlanes Geschichten sonst ausmachen. Der blitzt nur mal kurz bei Roisins und Matts „Pseudo-Spionage-Einlagen“ mal auf. In Summe immer noch eine ordentliche RomCom, die mich als „Fan“ der Autorin nur nicht so erwischt hat, wie es sonst der Fall ist, daher werden die 3,5 Sterne dieses Mal schweren Herzens abgerundet.