Steigerte sich nach mäßigem Anfang zu unterhaltsamem Beziehungsroman

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Lehrerin Roisin freut sich sehr auf das Wochenende mit ihrer Clique, dem Brian Club, auch wenn ihr das große Herrenhaus, das Dev für alle angemietet hat etwas übertrieben vorkommt. Doch schließlich gibt es viel zu feiern. Dev hat sich mit Anita verlobt, Gina hat Geburtstag und die neue Serie von Rosins langjährigem Lebensgefährten Joe feiert TV-Premieren. Allerdings ist das Treffen auch überschattet von Roisins Gefühl, dass die Freundschaften und Beziehungen langsam dem Ende entgegen gehen. Vor allem mit Joe verbindet sie nicht mehr viel, da er wegen des Jobs oft auf Reisen ist. Tatsächlich ist das Wochenende eine mittlere Katastrophe mit schrägen Vorkommnissen. Am meisten schockiert Roisin aber, dass Joe ihr Vertrauen missbraucht und private Details in seine neue Serie eingebaut hat. Was werden ihre Schüler sagen? Roisin zieht sich zurück und zweifelt immer mehr an Joe. So sehr, dass sie Freund Matt um Hilfe bittet.

Between us ist mein zweiter Roman von Mhairi McFarlane, von der ich auch schon "Fang jetzt bloß nicht an zu lieben" gelesen habe. Damals gefiel mir der unterhaltsame, leicht ironische Schreibstil, auch wenn auch in diesem Buch die Charaktere nicht gerade die britischen Durchschnittsbürger waren. Erleichtert stellte ich fest, dass Roisin als Lehrerin von Jugendliche ziemlich bodenständig ist. Dennoch war der erste Teil des Buches dann ziemlich anstrengend und hat mich nicht sehr gefesselt. Zu abgedreht empfand ich die Mitglieder der Clique und die Location für das Treffen. Geld spielt keine Rolle, es wird zumeist über Banalitäten gewitzelt und tiefergehende Gespräche finden nicht statt. So wundert es nicht, dass hier einige schräge Dinge passieren.

Der Rest des Buches nach dem ominösen Wochenende verläuft hingegen ganz anders und konnte mich dann doch noch fesseln. Der Schreibstil wurde besser und so, wie ich es vom Vorgängerbuch gewohnt war. Viele Gedanken der Protagonistin, tiefergehende Gespräche, durch die man die Personen viel besser kennnenlernen konnte und auch der ein oder andere Schlagabtausch sorgten für ein abwechslungsreiches Leseerlebnis. Tatsächlich taten sich Dinge, die ich so gar nicht mehr erwartet hätte, die ich aber gespannt verfolgte. Einige Charaktere waren komplett anders, als gedacht und mit so viel Romantik hatte ich auch nicht gerechnet. Dennoch war die Handlung etwas arg konstruiert, was aber bei solchen britischen RomComs oft der Fall ist, fast schon dazugehört. Das Ende konnte mich dann doch noch über den wenig ansprechenden Beginn der Geschichte hinwegtrösten. Ein typischer Roman über "junge Leute" in den Dreißigern, die ihren Platz im Leben erst noch finden müssen. 4 Sterne