Von Enden und (Neu-)Anfängen

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justm. Avatar

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„Between us“ ist bereits der dritte Roman den ich von Autorin Mhairi McFarlane gelesen habe und so hatte ich im Grunde schon eine Ahnung (möglicherweise auch Hoffnung), was mich erwarten würde.

Hauptfigur Roisin ist Lehrerin und schon seit fast 10 Jahren mit Joe zusammen. Seines Zeichens Drehbuchautor und gerade auf dem Weg zu Ruhm und Erfolg. Doch der allein ist es nicht, der die Beziehung der Beiden seit einiger Zeit auf wackeligen Beinen stehen läßt.

Wie bereits in vorigen Romanen spielt hier neben (zerbrochener, unerfüllter, alter und neuer) Liebe auch Freundschaft eine große Rolle, genauso wie ein wenig psychologische Finesse in der Zeichnung der Charaktere. Gerade Joe kommt dabei zwar nicht besonders gut weg, gibt dafür aber einen hervorragenden „Gegner“ im Buch ab.

Ohnehin war der Kniff über die von Joe geschriebene / erfundene Serie das Privatleben der Beiden zu beleuchten, meines Erachtens nach, kreativ und ziemlich gelungen, auch wenn Roisin das sicher etwas anders sehen würde. Denn wenn sich die Vergangenheit plötzlich ganz anders darstellt, als man sie selbst empfunden hat, dafür Lügen, Gaslighting und Betrug zum Vorschein kommen, dann ist es vielleicht an der Zeit die Rettungsleine zu ziehen.

Neben den Liebesgeschichten und den kleinen Erzählsträngen rund um die Freundes-Truppe im Buch, gibt es auch noch eine komplizierte und damit ziemlich interessante Mutter-Tochter-Beziehung, die mit in die Handlung gewoben wird. Und dazu, wie fast immer, eine Prise britischer Humor und Pop-Culture-Anspielungen.

Für mich beweist damit auch „Between us“ die Stärke der Autorin, daß Liebesgeschichten nicht immer seichte, bonbon-rosa-farbene, weich gespülte und schon 1000 Mal erzählte Geschichten sein müssen, sondern auch ein wenig düsterer, komplexer und psychologisch intensiver erzählt werden dürfen und können.