Ein gut geschriebener und total solider Krimi

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mike nelson Avatar

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Die Stärke des Krimis: Gut gezeichnete Charaktere, denen man ihre Geschichte und ihre Eigenarten glaubt (menschliche Schwächen; die Privatperson hinter der beruflichen Rolle, welche sich mit so unbedeutenden Wichtigkeiten wie "Wie und wo mache ich ihr einen Heiratsantrag und wie soll ich es formulieren?" oder "Wie bekomme ich einen guten Kontakt zum Sohn meiner Freundin?" auseinandersetzen.
Total solide Kost: Laufen die Handlungsstränge anfangs eher gemächlich und ohne offensichtlichen Bezug nebeneinander her, so beschleunigen sie sich doch zusehends... am Ende geht es dann etwas schnell; und zur Sicherheit lässt der Autor hin und wieder seine handelnden Personen die Zusammenhänge des Falles erklären, damit die werten Leser*innen auch auf gar keinen Fall im Dunkeln bleiben.
Eine der 'schönsten' Passagen ist die nachfolgende, welche das Verbrechen an sich als eine Störung der Harmonie beschreibt: "Er spielte Bass, weil er die Einfachheit und Regelmäßigkeit liebte. Die Vorhersagbarkeit. Die Struktur. Musik war Ordnung, perfekte Ordnung. Seine Arbeit hingegen war ein unerträglicher, nie enden wollender, meist frustrierender Kampf gegen das Chaos. Jedes Verbrechen, jeder Mord war eine falsche Note, die einem schrill und schief durch Mark und Bein ging, eine Kakophonie, eine furchtbare Störung der Ordnung."
Und ein weiterer Pluspunkt dieses Krimis: Keine kilometerlangen Abschweifungen, keine Gewaltpornographie und dabei absolut gut lesbar!!!
(Inhalt siehe Klappentext)Daher: Empfehlung!!!