Eine starke Heldin

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In "Bevor die Welt sich weiterdreht" erzählt Luca Brosch die Geschichte der Davoser Krankenschwester Johanna Gabathuler vor der Kulisse des Ersten Weltkriegs.
Nach einem Jahr an der Westfront kehrt Johanna ins heimische Davos zurück.
Bedingung für ihre Arbeit dort war, dass sie danach den ungeliebten Mann heiratet, den ihr Vater für sie ausgesucht hat.
Sie ist schwanger von ihrer großen Liebe Karl, den sie zunächst gesundgepflegt hat, der dann aber doch noch fällt.
Nach der Entbindung wird ihr die kleine Tochter sofort weggenommen und in Pflege gegeben.
Johanna geht wieder ihrer Arbeit im väterlichen Santorium nach, wo sie eine mysteriöse Gräfin als Patientin hat, die weiss wo sich die kleine Tochter aufhält.
Natürlich bietet die Gräfin ihre Hilfe nur für eine Gegenleistung an: Johanna soll Erkundungen über andere Patienten einholen. Nach und nach wird Johanna immer weiter in die Machenschaften der Gräfin, die eine deutsche Spionin ist, hineingezogen.
Der Roman ist ein spannendes Porträt der damaligen neutralen Schweiz, die eine Drehscheibe für die Aktivitäten der einzelnen Kriegsparteien darstellt.
Gut beschrieben ist auch, wie dort ein luxoriöses Leben weitergeführt wird, während sonst in Europa Elend regiert.
Das Buch ist eine gute Empfehlung für alle, die eine spannende Geschichte mit einer starken Heldin lieben und an geschichtlichen Themen interessiert sind.