Biest

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mia-w Avatar

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Ich muss zugeben, dass ich schon immer eine heimliche Leidenschaft für Agenten-Thriller hatte. Mit diesem Genre kann man bei mir also gar nicht so viel falsch machen. Dennoch rangiert das Biest nur im Mittelfeld, was Handlung, Story und Personen angeht. Grund dafür sind die - sogar für meinen Geschmack - etwas zu abgedrehte Story, die unglaubwürdigen Hauptfiguren und der eindeutig zu häufig gebrauchte deus ex machina als letzte Hoffnung, wenn der Plot gerade in eine Sackgasse zu führen scheint.

Ein Wort zum Inhalt: Die ich-erzählende Agentin Solveigh Lang wird vom Mossad auf die Spur einer perfiden Terrorgruppe gebracht, welche versucht, Europa durch AKW-Anschläge von russischem Gas abhängig zu machen und so das wirtschaftliche Machtgefüge zwischen Ost und West neu zu sortieren. Im Laufe des Auftrages pflastern zahlreiche Leichen ihren Weg, ihr Freund geht fremd, das ungeborene Kind fällt einem Störfall zum Opfer - und man lernt eine Menge über Methoden des internationalen Terror-Jet-Sets.

Solide und mit einer erzählerisch dichten Schreibe präsentiert, war mir der 400 Seiten starke Thriller leider doch phasenweise etwas überladen mit Nebenschauplätzen, persönlichen Schicksalen und vor allem den abstrusesten Unwahrscheinlichkeiten. Zugegeben - diese sind für dieses Genre fast schon ein Qualitätsmerkmal, ein wenig mehr Realitätsbezug hätte dem Ganzen jedoch gut getan. Trotzdem fühlte ich mich durchgängig gut unterhalten, gebe gerne drei Sterne und empfehle das Buch allen Fans der leichten Agentenliteratur.