Biest

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lunamonique Avatar

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Das Biest ist ein Phantom. Ein Außenseiter mit brillantem Verstand und sehr reich. Seine Waffe ist das fortschrittlichste Computervirus der Welt, sein Angriffsziel Europa. Um es genauer zu sagen, mehrere Atomkraftwerke. Ganz nah an der Realität spinnt der Thriller „Biest“ ein Netz aus Neugierde und Faszination um den Leser und lässt ihn nicht mehr los. Mehrere, anfangs etwas verwirrende Handlungsstränge steigern die Spannung. Solveigh Lang, Special Agent der Europäischen Sondereinheit ECSB, übernimmt eine Schlüsselfigur in der Aufklärung dieses wichtigen und sehr bedrohlichen Falles. Sie hat einen übernatürlichen Geruchssinn, scharfen Verstand und eine schnelle Kombinationsgabe. Es gibt viele weitere wunderbar ausgefeilte Charaktere, die überzeugen wie Yael, Eddy, Wayne Sherwood. Die Rolle des unberechenbaren, untergetauchten, mysteriösen Außenseiters macht das Biest so gefährlich. Er agiert mit seinen zwei Killern aus dem Untergrund und schlägt unerwartet zu. Die Geschichte ist atemberaubend, weil sie genauso heute passieren könnte. Ein Virus wird entwickelt, um ein iranisches Atomprogramm zu sabotieren und wird dann in den falschen Händen als Waffe gegen Europa eingesetzt. Daraus entwickelt sich eine unglaubliche, gigantische Bedrohung für die Menschheit. Besonders interessant, wie Verantwortliche in den Atomkraftwerken bis zum Schluss an die Sicherheit ihrer Anlage glauben und einen Störfall nicht wahr haben wollen. Der Autor Jenk Saborowski macht in seiner Danksagung am Ende des Buches deutlich, wie viel Recherche er für „Biest“ betrieben hat. Es hat sich gelohnt. Gerade die wie nebenbei eingestreuten und trotz komplizierter Technik verständlichen Details sorgen für die richtige Realitätsnähe und Hochspannung. Auch die Arbeit der Sonderheit wird sehr interessant und oft fesselnd beschrieben. Das Einzige was den Lesefluss stört sind ein paar Schreibfehler, zu viel oder zu wenige Buchstaben, und eine Namensverwechslung, Marcel statt Dominique, auf Seite 282. Die sollten vom Verlag für eine Neuauflage ausgebügelt werden. Ein komischer Satz ist mir am Anfang des Buches auch aufgefallen. Leider habe ich mir die Seitenzahl nicht notiert. Die Zitate des Fürsten vorm jeweilig nächsten Teil des Buchs finde ich überflüssig. Das Alles ändert nichts daran, dass man mit „Biest“ einen hervorragenden Pageturner in Händen hält.

Das Cover mit dem in großen Buchstaben und feurigen Farben gehaltenem Titel auf schwarzem Hintergrund lässt erahnen auf was für eine spannende Geschichte man sich einlässt. Den Aufkleber „Vox Top Thriller“ hat sich der Roman redlich verdient. Die Liebe kommt auch nicht zu kurz und wird eher als sehr schicksalhaftes Spiel eingesetzt. Am Ende des Buches gibt es eine Leseprobe von „Operation Blackmail“. Jenk Saborowski hat ein Faible für neue Technologien und spannt um das komplexe Thema mit einer bewundernswerten Leichtigkeit fesselnde Geschichten. Besonders toll fand ich, dass er als Kollegen für Solveigh in „Biest“ sehr interessante Charaktere, zwei Männer im Rollstuhl mit unterschiedlichem Schicksal und ein paar Gemeinsamkeiten, ausgewählt hat. Es geht nicht nur um einen spannenden Fall, sondern auch um Freundschaft, ein großes Dreamteam, Zusammenhalt, Würde und Stolz. Es steckt also viel mehr in den 432 Seiten als man anfänglich denkt. Aufgrund so manch grausamer Szene ist „Biest“ eher etwas für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene. Für Krimi- und Thrillerfans bietet „Biest“ beste Unterhaltung.