Biest: Kalter Krieg reloaded

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signalhill Avatar

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'Biest' von Jenk Saborowski wollte ich nicht unbedingt lesen, ich hatte der Leseprobe lediglich 2 Sterne gegeben, wollte es aber auch drauf ankommen lassen. Vom Thema her hat das Buch nicht besonders mein Interesse geweckt, denn Politthriller/Spionage driftet oft ins Unverständliche ab. Dieser Thriller bleibt aber spannend, und es ist bis zu einem gewissen Grade auch glaubhaft, dass diese Dinge geschehen könnten.
Erst einmal ist das Cover, obwohl es sich hier um ein TB handelt, haptisch sehr ansprechend. Es ist zwar kein echter Rost darauf geklebt, fühlt sich aber an wie Sandblatt. Schön, auch, wenn das Cover sonst nicht so viel zu bieten hat. Dafür kann man auf amazon eine kostenlose eBook-Ergänzung laden!
Die Karte auf der Innenseite des Covers zeigt die Spielorte des Geschehens, und obwohl diese recht übersichtlich sind, die Karte somit nicht nötig wäre, ist es eine nette Idee, den Platz zu nutzen. Auch die Kapitelanfänge sind nett gestaltet.
Insgesamt kommen mir in dem Buch zuviele Personen vor, sodass man schnell den Überblick verliert, gerade, wenn man das Buch länger aus der Hand gelegt hat. Da hilft am Ende zwar das Personenregister (gute Idee), aber allein, dass dies nötig ist, macht deutlich, dass das Buch vielleicht zuviele Charaktere hat.
Insgesamt schreibt Saborowski so spannend, dass er wohl jedes Thema vermarkten könnte. Auch seine Ermittlerin ist sympathisch und menschlich. Das Szenario ist keine Science Fiction, sondern durchaus denkbar und regt zum Nachdenken an. Mein Fazit ist, dass ich positiv von diesem Buch überrascht bin und deshalb auch 4 Sterne vergebe. Thematisch würde ich aber lieber zu anderen Thrillern greifen, die auf privaterer Ebene bleiben. Jenk Saborowski wird daher nicht so bald wieder Eingang in mein Bücherregal finden, obwohl ja die Leseprobe zum Vorgängerroman gleich mitgeliefert wurde. Es ist einfach nicht so mein Genre, verdient aber seine Wertschätzung.