wer ist das Biest?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
torsten_ohne_h Avatar

Von

Auch ich kenne den ersten Roman um Agentin Solveigh Lang von der europäischen Geheimpolizei (sind wir schon soweit gekommen?) ECSB nicht, aber das ist auch nicht unbedingt wichtig. Zunächst habe ich das Buch für einen Thriller klassischer Machart gehalten mit bösen Russen, wie früher. Aber das greift zu kurz, denn das Ganze ist auch auf Seiten des Bösen internationaler, und es geht um brandaktuelle Themen wie die Gefahren der vernetzten Computerwelt (remember: auch die Galactica entkam den Zylonen nur, weil sie nicht mit der Flotte vernetzt war) und der Atomkraft, wenn sie in falsche Hände gerät. Und alles geht mit einer atemberaubenden Hektik vonstatten, so dass ich oft nur schwer der Handlung folgen konnte. Während andere Autoren ihre Trilogien und Zyklen durch endlose Dialoge aufblähen (vermutlich weil sie nach Anzahl der Worte oder Zeilen bezahlt werden), wird hier in 400 Seiten fast zuviel hinein gepumpt! Ein rasanter Pageturner, wie wir ihn lieben - aber in die besinnliche Weihnachtszeit hat er nicht wirklich gepasst.

Ich weiß nicht, warum man den titelgebenden Oberbösewicht "Biest" genannt hat, was aus meiner Sicht nicht so ganz treffend ist, aber vermutlich sind alle anderen fies klingenden Namen bereits ausgiebig in Büchern und Filmen verbraten worden. Etwas unglaubwürdig finde ich - und das ist hier auch schon von anderen moniert worden - dass die Agentin in allen möglichen verbündeten und fremden Ländern Kontaktpersonen hat oder findet, die ihr glauben und helfen und mit denen sie sich anscheinend problemlos verständigen kann. Nun ja, als Star Trek Fan seit fast vier Jahrzehnten habe ich mich ja auch daran gewöhnt, dass die gesamte Galaxis offenbar von zweibeinigen Humanoiden besiedelt ist, die praktischerweise alle Englisch verstehen...