Die Insel der Dr. Duckworth

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wal.li Avatar

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 Wie machen sich Wissenschaftler auf einem Schiff? So ungefähr könnte man das Thema der Reality Show Sea Life umschreiben. Bei nachlassendem Interesse der Zuschauer, könnte es aber auch bald heißen, wie komme ich nach hause? Doch da fängt das Luxus-Forschungsschiff einen Notruf auf, als das Schiff der Spur der georteten Daten folgt, trifft es auf eine Insel. Am Ufer finden die Mitglieder eines flugs zusammengestellten Expeditionsteams eine gestrandete Yacht. Und auch gleich noch ein paar Pflanzen und Tiere, die so eigenartig, kampfeslustig, aggressiv sind, dass das Team blitzartig davon überzeugt ist, das Fersengeld zu geben hier die beste Option ist. Leider geht das nicht ohne Opfer ab. Und die TV-Zuschauer schauen zu. Natürlich wird die Echtheit der Übertragung abgestritten und das Gebiet militärisch abgeriegelt. Und Militärforscher und Showforscher beginnen mit der echten aber geheimen Erkundung der Insel.

Ich gestehe, nach etwa 100 Seiten hätte ich das Buch fast aus der Hand gelegt, weil es mir zu dämlich und überkandidelt war. Da geht es darum, wie befriedige ich die Zuschauer (um jeden Preis) oder der Leser wird mit ellenlangen Beschreibungen der nicht gerade sehr freundlichen oder ansehnlichen Flora und Fauna der Insel malträtiert, wobei die Beschreibungen dann auch noch zoologisch eingeordnet werden, wobei mir wie möglicherweise auch etlichen anderen Lesern einfach die Vorbildung fehlt. 

Doch so nach und nach entwickelt sich doch eine spannende Geschichte, über die Erkundung der Insel, die Fährnisse, die den Forschern widerfahren. Die Neugier der Wissenschaftler, die manchmal mehr als befriedigt wird. Das Forschen unter großem Einsatz, mitunter sogar des Lebens. Die Wehrhaftigkeit der Natur. Die Einmischung der Politik, des Militärs, die selbstverständlich einen Nutzen ziehen wollen und nur mit Mühe dazu gebracht werden können, die Folgen zu bedenken.

Leider wird es zum Schluss dann fast schon niedlich und kitschig. Das gibt dem Buch zwar ein sonnenuntergangsromantisches Ende, welches nicht so richtig zu dem Rest des Romans passen will.