Eine von der Welt "vergessene" Insel

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glücksklee Avatar

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Ich habe soeben Warren Fahys Roman "Biosphere" zu Ende gelesen und muss sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat.

Fahys Roman beginnt mit einer Einleitung darüber, wie Tierarten, die aus anderen Teilen der Welt in Lebensräume eingeschleppt werden, in denen sie normalerweise nicht beheimatet sind, das dort herrschende biologische Gleichgewicht verändern bzw. für den Untergang von bestimmten anderen Pflanzen- und Tierarten sorgen. Für mich war dies zwar nichts gänzlich Neues (im Biologieunterricht wurde während meiner Schulzeit auch schon über diese Problematik gesprochen), aber ich fand es trotzdem interessant, vor allem jetzt, da ich den Roman gelesen habe, passt diese Einleitung wunderbar zu den Ereignissen, die Fahy beschreibt.

Es folgt eine kurze Episode, die die Entdeckung der Insel durch einen Kapitän der englischen Flotte und erste Erfahrungen mit den Gefahren, die dort lauern, andeutet.

Die eigentliche Handlung beginnt recht harmlos: eine Gruppe von Wissenschaftlern, begleitet von einem Fernsehteam, drehen auf einem Schiff eine Reality-Show ("Sea Life"). Da erreicht ein Notruf die "Trident" und die Crew macht sich auf den Weg, zu einer abgelegenen Insel, um dem Notruf folge zu leisten und eventuellen Schiffbrüchigen zu Hilfe zu kommen.

Nell Duckworth, einer sich an Bord befindlichen Botanikerin, kommt dies wie eine Geschenk des Himmels vor. Sie hatte sich eigentlich nur wegen der Möglichkeit, diese Insel eventuell anzusteuern, für "Sea Life" beworben. Für sie ist dieser Notruf der Schlüssel zur Erfüllung eines lange gehegten Traumes.

Doch als die Trident die Insel erreicht und die Wissenschaftler samt Kamerateam an Land gehen, entpuppt sich Henders Island als unglaublich gefährlich. Innerhalb weniger Minuten sterben mehrere Menschen auf der Insel durch den Angriff seltsam anmutender, gewalttätiger Tiere. Für die Überlebenden dieses Landganges und die amerikanische Regierung ist klar: Die Insel muss erforscht werden und es muss festgestellt werden, ob sie eine Gefahr für den Rest der Welt darstellt. Es beginnt eine abenteuerliche Expedition in die faszinierende, gefährliche Inselwelt von Henders Island.

Bereits nach dem Klappentext hatte ich eine abenteuerliche Geschichte à la Jurassic Park erwartet und ich wurde nicht enttäuscht. "Biosphere" ist ein unglaublich spannendes Buch. Fahy versteht es, die wissenschaftlichen Zusammenhänge, die in diesem Buch eine bedeutende Rolle spielen, so zu verpacken, dass sie nicht trocken dahergesagt oder schulmeisterlich daherkommen. Zugegeben, ich konnte mir unter den Beschreibungen des Aussehens der Tierearten auf Henders Island nicht immer direkt dieses oder jenes Körperteil vorstellen, das dem eines uns bekannten Tieres glich, aber dafür gibt es ja die tollen Zeichnungen der Tiere von Henders Island und einen Anhang, der weitere Informationen für den Leser/die Leserin bereit hält.

Fahy hat zudem gleich einige Charaktere entwickelt, die ich auf Anhieb sympathisch fand: Zero (ein Kameramann) und Nell (die Botanikerin) sind nur zwei von ihnen. Man taucht nicht zuletzt aufgrund von Warren Fahys bildlichen Beschreibungen der Natur und seiner flüssigen Erzählweise schnell in die Geschicht ein. Es gab mehrere Momente beim Lesen, an denen ich mich an verschiedene Stunden aus dem Biologieunterricht meiner Schulzeit erinnert habe.

"Biopshere" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen und ich kann nur hoffen, dass Warren Fahy weitere Bücher schreiben und veröffentlichen wird. Nach diesem Erstlingswerk dürfte man gespannt auf weitere Werke dieses Autors sein. :-)