Horrorfilm zwischen zwei Buchdeckeln...

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anonymous Avatar

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Das Grauen lauert an den abgelegensten Orten dieser Welt- auf einer Insel, die die Welt niemals hätte entdecken dürfen.

Im Rahmen der Reality-Show "Sea Life" befährt eine Gruppe von Wissenschaftlern mit dem Luxusliner "Trident" den Südpazifik, als plötzlich ein Hilferuf das Schiff erreicht. Er kommt von einem seit langem vergessenen, nebelverhangenen Eiland. Das ist natürlich ein gefundenes Fressen für die Besatzung der "Trident", doch die anfängliche Freude über ihre Entdeckung verschwindet schlagartig, als die Insel beginnt ihnen ihr Geheimnis zu offenbaren- ein grausames, schreckliches Geheimnis.
Abgeschottet vom Rest der Welt hat sich die Flora und Fauna der Insel über die Jahrtausende hinweg evolutionstechnisch optimiert. Sie wissen sich gegen Eindringlinge zu wehren und eines steht fest: sollte es je einem dieser Lebewesen gelingen die Insel zu verlassen, wird die Welt, wie wir sie kennen, aufhören zu existieren...

Der Einstieg in "Biosphere" war zunächst zähflüssig und wenig fesselnd, was an dem ausführlichen Bericht über die Evolution verschiedener Lebensformen lag, doch mit Beginn des ersten Kapitels stieg die Spannung an und ich dachte, jetzt würden die Seiten nur so verfliegen. Leider war dem nicht so.
Stellenweise war der Schreibstil wieder einfach zu wissenschaftlich, um mich als Leser wirklich mitreißen zu können. Allerdings hat Warren Fahy es mit dem Ende geschafft einen den eher schwächeren Mittelteil vergessen zu lassen. Auf den letzten 100 Seiten konnte man das Buch nicht mehr aus den Händen legen, bis nicht auch die letzte Seite umgeschlagen war.
Auch die beiden Protagonisten dieses Thrillers sind einem von Anfang an sympathisch und man fiebert richtig mit ihnen mit! Man glaubt die Angst, die die Botanikerin Nell und Geoffrey Binswanger haben, am eigenen Leib zu spüren und die schwarz-weiß Zeichnungen der sehr eigenwilligen Flora und Fauna, veranschaulichen einem diese "Inselmonster" unheimlich gut.
Die Zeichnungen sind es auch, die mir besonders gut gefallen haben und dieses Buch von anderen hervorhebt, denn dadurch lenkt der Autor gezielt die Bilder, die in einem beim Lesen aufsteigen, in die richtige Richtung und man hat das Gefühl, man sieht sich einen Film im Kino an und blättert nicht nur ein paar Seiten Papier um!

Das Buchcover, das in blau-weiß gehalten ist, passt sehr gut zum Inhalt des Buches. Man sieht darauf die Insel, von dichten Nebelschwaden umgeben, im Meer liegen und die schwarzen Wolken, die über dem schwarzen Eiland hängen, was von vorneherein eine düstere Vorahnung, wie eine angedeutete Drohung, aufkommen lässt. Die Tatsache, dass der Bucheinschlag aus Glanzpapier besteht, wertet das optische Erscheinungsbild des Buches zusätzlich auf.

  Im Großen und Ganzen fand ich "Biosphere" von Warren Fahy trotzdem gelungen und teilweise auch sehr spannend, aber für Leute, die einfach nur einen gewöhnlichen Thriller lesen wollen, rate ich, es doch lieber mit einem anderen Buch zu versuchen, bei dem der Schwerpunkt weniger auf wissenschaftlichen Themen liegt.