Willkommen auf der Insel des Todes

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punqangel Avatar

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Ein Team von WissenschaftlerInnen und Kameraleuten fährt mit dem Forschungsschiff Trident auf hohe See, um für die Reality-Doku-Show SeaLife Aufnahmen zu machen. Mitten im Pazifik empfängt der Captain ein Notsignal, welches von der unerforschten Insel Henders Island kommt. Eine Expeditionsgruppe betritt das Land und stellt fest, dass der Notruf von einem unbemannten gestrandeten Segelboot stammt. Doch bevor sie sich sehr weit von der Küste entfernen, werden die LandgängerInnen plötzlich von unbekannten Lebewesen angegriffen und schließlich vor einer fallengelassenen Kamera live im Fernsehen getötet.
Die grausamen Bilder gehen um die Welt und bald teilen sich die Meinungen darüber, ob es sich bei den Aufnahmen nicht nur um einen Trick für die Einschaltquoten handelt. Der Biologe Geoffrey Biswanger nutzt währenddessen das aufgekommene Thema in seinem Vortrag am Woods Oceanographic Institute, um Denkanstöße zur Evolution der sexuellen Reproduktion im Tierreich zu geben, wobei er die Jäger-Opfer-Beziehung als wichtige Grundlage annimmt. Schließlich wird er gebeten, bei der Erforschung von Henders Island als Experte mitzuarbeiten.
Die Insel wird unter Quarantäne gestellt und die NASA stellt geeignete Ausrüstung bereit, um die unbekannte Flora und Fauna zu erforschen. Es stellt sich heraus, dass die Insel bereits seit Millionen von Jahren vom Rest der Welt abgeschottet war und sich völlig eigenständig entwickelt hat. Pflanzen und Tiere haben nie gesehene Physiologien und leben ständig in tödlichem Konkurrenzkampf. Den WissenschaftlerInnen wird bald klar, alles Leben auf dieser Insel ist absolut menschenfeindlich. Und bald versuchen sie nur noch, lebend von der Insel zu kommen.
Das Buch überzeugt vor allem durch gut recherchierte wissenschaftliche Fakten. Je länger man liest, umso wahrscheinlicher erscheint das Szenario von Henders Island. Besonders spannend ist der Ansatz, dass sich das Leben dort in eine völlig andere Richtung, geprägt von Tod und schneller Reproduktion, entwickelt hat. Die Charaktere sind sehr authentisch, wobei der Autor jedem eigene Charakterzüge und eine eigene Persönlichkeit verleiht. Der Schreibstil besticht vor allem durch wissenschaftliche Fachausdrücke, genauso schafft es der Autor, das Tempo der Handlung gut auszudrücken. So wirken die Vorträge am Institut viel langsamer und ruhiger, als die gefährlichen Situationen auf der Insel. Alles in allem ein sehr gelungener Wissenschaftsthriller, der auch Laien in der Materie, gefallen sollte.