Ein Geheimnis kommt ans Licht

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waterlilly Avatar

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Eine Gruppe von Teenagern bricht zu einem Campingwochenende auf. Es wird gefeiert, getrunken Drogen konsumiert. Am nächsten Morgen ist Aurora, die Jüngste unter ihnen, verschwunden – und bleibt es auch, bis nach 30 Jahren zufällig ihre Leiche gefunden wird – an eben jenem Zeltplatz.

Von Anfang an ist klar, dass der Mörder einer der 6 Jugendlichen sein muss, wodurch mich das Konzept ein wenig an das Spiel Cluedo erinnert. „War es Fräulein von Porz mit dem Leuchter im Salon?“
Persönlich hätte ich es spannender gefunden, wenn man im Verlauf des Romans tatsächlich einen Verdächtigen nach dem anderen hätte wegstreichen können. Tatsächlich blieb „Bis ihr sie findet“ bis zur Auflösung am Ende undurchsichtig. Jeder hätte der Mörder sein können. Diese Pseudo-Freunde erschienen mir allesamt recht zwielichtig und abgebrüht. Ich fand es befremdlich, mit welcher Gelassenheit sie auf das Auffinden von Auroras Leiche reagiert haben. Die meisten Emotionen zeigte der Detective selbst, was ihn gleichzeitig verdächtig machte.

„Bis ihr sie findet“ ist wohl der Auftakt einer Serie. Leider fand ich das Ermittlerduo nicht sympathisch und konnte somit keinen Bezug zu den beiden aufbauen bzw. weiß ich auch noch nicht, wie die beiden zu einem wirklichen Team werden sollen. Hanson ist voller Misstrauen gegenüber ihrem neuen Chef und dieser geht bei seinen Zeugenbefragungen und Ermittlungen nicht unbedingt regelkonform vor.
Die einzige Person, die mir wirklich sympathisch war, war die dahingeschiedene Aurora. Aus diesem Grund habe ich die Rückblicke zu dem verhängnisvollen Abend am liebsten gelesen. Die Neugierde, was mit dem Mädchen passiert ist, motivierte mich genug, um bei der Stange zu bleiben.
Auch wenn ich die Lösung nicht vorhergesehen habe, kommt sie nicht unbedingt wie ein Schocker sondern mehr wie ein entspannter Aha-Effekt.

„Bis ihr sie findet“ ist ein Krimi mit solider Spannung, der sich ganz gut liest, aber vermutlich nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.
Mein Interesse an diesem Buch wurde durch die Covergestaltung geweckt. Der Wald im Nebel machte auf mich den Eindruck, dass hier dunkelste Geheimnisse verborgen sind. Auch die Personenbeschreibungen der Charaktere auf dem Klapp­entext untermauerte diesen Eindruck.
Vermutlich habe ich einfach zu viel in die Aufmachung von „Bis ihr sie findet“ hinein interpretiert, denn meine Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Ich hätte mir alles einfach etwas böser, geheimnisvoller oder explosiver vorgestellt.