Eine kommt nicht zurück

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lesehase81 Avatar

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Die Geschichte von "Bis ihr sie findet" ist definitiv nicht neu: eine Gruppe von 7 Jugendlichen geht zelten und nur 6 von Ihnen überleben die Nacht. 30 Jahre später wird die Leiche gefunden und die Ermittlungen werden wieder aufgenommen.
Auch der Erzählstil ist bekannt: Zumindest in den ersten zwei Dritteln des Buches wechseln die Kapitel zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Den Hauptteil des Buches füllt die Ermittlungsarbeit, denn schließlich gibt es einige verdächtige bzw. involvierte Personen zu befragen. Dazu gehören alle Jugendlichen, die überlebt haben, und noch ein paar mehr oder weniger direkt beteiligte Außenstehende. Dieser ist für mein Empfinden sehr in die Länge gezogen und dadurch etwas zäh.
Etwas spannender wird es dadurch erst in den letzten Kapiteln, wenn es zur Auflösung des Verbrechens kommt. Ich habe absichtlich „etwas spannender“ geschrieben, denn auch hier gab es schon spektakuläreres.
Trotzdem ist das ganze nie langweilig, denn das Buch liest sich auf Grund des flüssigen und anschaulichen Erzählstils des Autors wirklich gut.
Bis kurz vor Schluss hat man keine wirkliche Ahnung, wer der Täter ist. Außerdem macht die Tatsache, dass der Hauptermittler fast alle Jugendlichen damals schon kannte, und er eine für ihn unangenehme Verbindung zu ihnen hatte, die ebenfalls erst im zweiten Teil des Buches aufgelöst wird, die Geschichte zusätzlich interessant.
Irritiert hat mich, dass reichlich spät im letzten Teil des Buches plötzlich ein paralleler Handlungsstrang um den Ex-Freund einer der Polizistinnen aufgebaut wird, der dann aber kaum vorangebracht wird. Diesen hätte man lieber entweder weiter ausgebaut oder komplett in ein nächstes Buch verschoben.
Auch hätten die einzelnen Charaktere vielleicht ein bisschen detaillierter dargestellt werden können, einige bleiben doch ein wenig blass.
Das ergibt aus meiner Sicht insgesamt unterhaltsame 4 Sterne mit der Tendenz zu 3 ½ Sternen.