interessante Charaktere, toller Lesestoff

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kraberg Avatar

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Sechs Jugendliche im Alter von 14-18 wollen gemeinsam zelten und Spaß soll dabei an erster Stelle stehen. Diesmal ist Topaz kleine Schwester Aurora, die erst 13 Jahre ist, mit dabei. Sie erblüht gerade zu einer wunderschönen jungen Frau und man erkennt jetzt bereits welche Schönheit aus ihr werden wird. Noch ist die schüchtern und zurückhaltend der eingeschworenen Clique gegenüber und beobachtet die 6 Jugendlichen nur aus sicherem Abstand. Sie beteiligt sich nicht an deren Aktivitäten und geht auch schon früh zum Zelt. Doch am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Und das bleibt 30 Jahre lang so. Durch Zufall werden ihre sterblichen Überreste gefunden. Die Polizei nimmt die alten Ermittlungen wieder auf...
Vom Typ her sind die Jugendlichen alle sehr unterschiedlich und doch ist jeder stolz zu dieser angesagten Clique zu gehören. Da gibt es die dominante, stets für Sexabenteuer offene und von allen Jungen der Schule angeschmachtete Topaz. Sie ist sich ihrer Wirkung auf andere bewusst, nutzt dies aus und wirkt in meinen Augen sehr berechnend. Ihr größter Fan ist Coralies (auch Mitglied der Gruppe), die wie ein Hund oder Schatten treu an ihrer Seite hängt und sie bewundert. Coralies ist fremdgesteuert, will den anderen gefallen und ist dabei nie sie selbst. Für beide konnte ich mich nicht erwärmen. Ganz anders war das bei Jojo. Sie ist mehr der bodenständige Typ, der Kumpel den man sich wünscht und auf den man sich verlassen kann. Aber gerade sie wird vom Leben stark gebeutelt. Dieses Mädchen /Frau war mir sehr sympathisch. Überhaupt finde ich die Charaktere der Figuren von der Autorin wunderbar lebendig ausgearbeitet.
Gegenwart und Rückblicke in die 30-jährige Vergangenheit wechseln sich beim Lesen ab. Dieser Erzählstil hat mir gefallen, so dass ich das Buch nur ungern aus er Hand gelegt habe.
DC Jonah Sheens ist der leitende Ermittler in diesem Fall. Beim Verschwinden von Aurora war er selbst erst am Beginn seiner polizeilichen Ausbildung, kannte aber alle Beteiligten aus seiner Schulzeit. Lange ist er unsicher, ob er jetzt die Ermittlungen leiten soll, denn irgendetwas verband ihn damals mit Aurora. Diese Andeutungen haben hier bei mir die Spannung geschürt.
Beste Gelegenheit Aurora etwas anzutun und damit am meisten tatverdächtig sind natürlich die 6 Jugendlichen. Aber auch Auroras Lehrer, der ihr sogar private Nachhilfe gegeben hat, war damals in der Nähe des Zeltplatzes. Ja, fast bis zum Schluss habe ich nicht geahnt wer Aurora getötet hat. Dementsprechend spannend fand ich diesen Krimi auch. Als gelungen sehe ich an wie die Autorin die Rechtfertigung des Täters hat einfließen lassen. Da kam das übersteigerte Selbstbewusstsein gepaart mit Kontrollzwang wunderbar zum Ausdruck. Ich habe mich mit diesem Krimi wunderbar kurzweilig wie spannend unterhalten gefühlt und kann dieses Buch nur weiterempfehlen. Also gibt’s auch 5 Lese-Sterne von mir.