Mörderisches Camping

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1983 verbringen sieben Jugendliche ein Wochenende im Wald. Sie wollen campen, trinken, Drogen nehmen, Sex und Spaß haben. Doch nur sechs von ihnen kehren zurück - die Jüngste, Aurora, ist spurlos verschwunden.
30 Jahre später erhält Chiefinspector Jonah Sheens die Nachricht, dass eine Leiche gefunden wurde, nur wenige Meter vom damaligen Campingplatz entfernt. Er hat diesen Fall nie vergessen, war es doch der erste große Fall, an dem er als damals 19jähriger mitgearbeitet hatte. Und er kannte die Beteiligten noch aus der Schule. Mittlerweile sind sie alle gestandene und gemachte Leute und doch hat jeder von ihnen etwas zu verbergen. Aber nur eine Person von ihnen weiß etwas über den Mord und diese Person wird auch alles tun, um das Geheimnis zu wahren - selbst wenn es dabei wieder zu Todesfällen kommen sollte.

Endlich mal wieder ein klassischer Whodunnit, bei dem einerseits die Polizeiarbeit im Vordergrund steht, andererseits spannende Rückblenden in die Zeit des Campingausflugs passieren. Dabei kann man immer schön vergleichen, wer was wie erzählt und ob das mit dem, was man als Leser (mehr) weiß (als die Polizei) zusammenpassen kann. Dabei bin ich auch selbst klassisch an der Nase herumgeführt worden, eine Weile dachte ich an einen Täter, der mir wie ein duftendes Würstchen immer wieder vor die Nase gehalten wurde. Sehr gut gemacht! Was mir nicht so richtig gefallen hat, war, dass doch mindestens zwei Personen zumindest annähernd Bescheid wussten; meiner Meinung nach hätten diese nie so lange geschwiegen, sie waren nicht fest genug mit der mörderischen Person verbunden. Was mich auch immer wieder bei englischen Büchern ein bisschen fertigmacht, ist die Selbstverständlichkeit, mit der alle Leute sich dort ins Koma saufen, auch und gerade in sehr jungen Jahren. Oder dass da scheinbar alle mit vierzehn, fünfzehn auf reichhaltige Erfahrungen im Sexleben zurückgreifen können. Doch das nur nebenbei, ich habe diesen Krimi sehr gern gelesen, die Spannung war meistens hoch, gerade in den Rückblicken konnte man sich eines gewissen Grusels nicht erwehren, da man ja wusste, was passieren würde. Bin von daher also schon sehr gespannt auf den zweiten Teil dieser Reihe, der 2020 zumindest im Englischen schon angekündigt ist.