Interessante Mischung aus Sachbuch und Geschichtskrimi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gisel Avatar

Von

Innsbruck, Herbst 1944: Fey von Hassell wird im Rahmen der Sippenhaft für die Angehörigen der Täter vom 20. Juli von der SS entführt, zusammen mit ihren beiden Kindern im Alter von zwei und vier Jahren. Während Fey zur heimlichen Geisel für Himmler wird, kommen ihre beiden Söhne in ein Kinderheim. Da sie nicht weiß, wohin genau, muss sie nicht nur für sich selbst bangen, sondern auch, ob sie die beiden je wiederfinden wird…

Mit der Geschichte der beiden verlorenen Jungen und Feys Geschichte als Geisel erzählt die Autorin Catherine Bailey eine ergreifende Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Während ein umfassendes Bild der damaligen Zeit entsteht wie auch des Widerstands gegen Hitlers Regime, begleitet der Leser Fey und die anderen gefangenen Angehörigen der Widerstandskämpfer durch ihre schwierige Zeit als Gefangene der SS. Die Autorin konnte sich dabei auf verlässliche Quellen, auch der Familie selbst, stützen. Diese wahre Geschichte wird so einfühlsam und ergreifend erzählt, dass sie unter die Haut geht. Durch die vielen Fakten gerät die Erzählung teilweise etwas trocken, wird aber zu einem spannenden und akribisch recherchierten Geschichtskrimi. Die angehängten Karten ergänzen die Erzählung, so dass man sowohl Feys Weg durch das gesamte Reich wie auch die politische Situation in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung durch die Alliierten nachvollziehen kann. Ein Personenregister sowie einige Bilder geben dem Buch den letzten Schliff. Und obwohl das Buch nicht immer einfach zu lesen ist – sowohl vom Thema her wie auch vom ausführlichen sachlichen Erzählstil -, empfehle ich es unbedingt weiter.

Für diese interessante Mischung aus Sachbuch und Roman vergebe ich sehr gerne alle 5 möglichen Sterne.