Sehr lesenswert

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signalhill Avatar

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Ich wünschte, mehr Leser würden sich an ein Sachbuch über ein so wichtiges Thema wie in "Bis wir uns wiedersehen" von Catherine Bailey heranwagen. Ich interessiere mich von jeher schon sehr für die Geschichte des Zweiten Weltkrieges, aber über das Schicksal der Kinder von Widerständlern habe ich erst in einer eindringlichen Dokumentation im Fernsehen erfahren, die mich sehr erschüttert hat und die ich schon mehrfach angeschaut hat. Hier wird wieder einmal deutlich, wie perfide das System war und was man schon den Unschuldigsten, den kleinen Kindern, angetan hat.

Das Buch macht sehr betroffen, weil es sich um persönliche Schicksale handelt und von Bailey gut recherchiert wurde. Sie hat mit den Familie der Betroffenen Fey von Hassell direkt zusammen gearbeitet, so dass ein ehrliches und schonungsloses Zeitdokument entstanden ist.

Das Buch richtet sich an alle Interessierten und kann auch als Sachbuch einfach so weggelesen werden, da es fesselt und den Leser komplett einnimmt. Es ist ein Buch, das sich zwischen Sachbuch und Romanhandlung bewegt und den Leser emotional bewegt. Es holt aber auch etwas aus und gibt den geschichtlichen Zusammenhang im größeren Rahmen wieder, sodass man sich gut zurecht findet, aber auch mit etwas Vorwissen an das Buch herangehen muss. Für manche Lesenden könnte es hier ein paar Längen geben.

Für mich ist das Buch ein schockierendes, bewegendes Dokument, das an einer Familie das eindringlich erklärt, was so viele auf die eine oder andere Art durchmachen mussten. Die Autorin hat es geschafft, ein nicht so bekanntes Schicksal einer brutalen Zeit für Interessierte sehr zugänglich zu machen.